TUI macht sich bei Hoteliers unbeliebt

Hoteliers sollen bis 2021 auf ihr Geld warten. Jetzt intervenieren Politiker von Ferieninseln.
© TUI

Der grösste Ferienanbieter der Welt macht sich gerade in zwei der grössten Ferienländer Europas unbeliebt. TUI will Hoteliers in Griechenland und Spanien erst 2021 bezahlen – für Gäste des Sommers 2020. Der Konzern überlege, wie er sein Cash-Management verbessern könne, zitiert das Schweizer Wirtschaftsportal «cash.ch» einen Unternehmenssprecher. TUI ist offenbar hochgradig klamm. In Deutschland verhandelt die Firma erneut über eine Staatshilfe von weiteren EUR 1,8 Mia. – nachdem sie bereits EUR 3 Mia. erhalten hatte, von denen ein Drittel schon verbrannt ist.

In Griechenland hat die TUI-Forderung nach einem Zahlungsaufschub die Politik auf den Plan gerufen. Der Parlamentsabgeordnete Nektarios Santorinios aus Rhodos und 34 weitere Abgeordnete der linken Syriza-Partei hätten an das griechische Parlament geschrieben, damit die Regierung Druck auf TUI ausübe und gleichzeitig die kurzfristigen Kredithilfsprogramme für Hoteliers aufstocke, schreibt die britische «Financial Times». Bei einigen Hoteliers summierten sich die Forderungen auf mehrere hunderttausend Euro. Die Hälfte der angegangenen Hoteliers hätten bereits zugestimmt, heisst es von TUI.

Die TUI Group ist in Europa Marktführer für Griechenland-Reisen ist. Nach eigenen Angaben hatte der Konzern für den Sommer 2020 «einen erheblichen Betrag von EUR 252 Mio. Euro» an Vorauszahlungen an die griechischen Hoteliers geleistet, zitiert «fvw.de» einen Sprecher. Davon sein ein grosser Teil noch ausstehend, weil Hotels nicht öffneten oder es in der kurzen Saison nicht möglich war, diese Vorauszahlung mit den ankommenden Gästen zu verrechnen. Diese Vorauszahlungen würden nicht zurückgefordert, sondern auf die kommende Saison übertragen. (TI)