TUI verkauft Tafelsilber

Familie Riu bezahlt eine halbe Milliarde Euro für TUIs Hotel-Anteile.
Luis und Carmen Riu. ©Riu

Die TUI Group hat den Verkauf ihrer Minderheitsbeteiligung an ihrem gemeinsamen Immobilienportfolio an die Familie Riu abgeschlossen. Für seine 49% habe der Veranstalter am Freitag eine erste Kaufpreiszahlung in Höhe von EUR 541 Mio. erhalten, heisst es in einer Mitteilung. Bis 2023 kann er mit einem zusätzlichen Earn-Out von rund EUR 130 Mio. rechnen.

Das Portfolio, das bisher gemeinsam von TUI und RIU gehalten wurde, besteht aus 21 Hotel-Immobilien, davon 19 im Bestand und zwei in der Entwicklung. Die Veräusserung umfasst nur das Eigentum an diesen Häusern. Der Betrieb und die Vermarktung dieser Hotels erfolgt weiterhin durch das 50:50-Joint-Venture zwischen TUI und RIU. Damit bindet TUI weniger Kapital im Immobilienbesitz und konzentriert sich auf ihr Kerngeschäft, den Betrieb und die Vermarktung von Hotels.

Der finanziell schwer angeschlagene Reisekonzern hat den Verkauf dieses Teils seines Tafelsilbers im Mai schon vereinbart und angekündigt. Für die Hoteliers-Familie Riu ist es ein gutes Geschäft in einem schwierigen Marktumfeld. Das Gesamtportfolio wurde mit EUR 1,5 Mia. bewertet. Trotzdem erreichte TUI noch einen Buchgewinn von rund EUR 200 Mio. Wie bereits angekündigt, werde der Erlös zum Abbau der Corona-Schulden des Konzerns verwendet, teil TUI mit.

Der Kern der langjährigen strategischen Hotelpartnerschaft zwischen RIU und TUI bleibe das 50:50-Joint-Venture. Es wird weiterhin alle 100 RIU-Hotels und -Resorts weltweit in 19 Ländern betreiben. «Wir entkoppeln das Wachstum bei Hotels von Investitionen und das Hotelmanagement sowie das Urlaubserlebnis vom Immobilienbesitz», sagt Fritz Joussen, Vorstandsvorsitzender der TUI Group. (TI)