Update: Wie die Lage betreffend Istanbul heute aussieht

Es befinden sich nur wenige Kunden von Hotelplan Suisse und Kuoni Schweiz in Istanbul.
Istanbul

Die Terroranschläge am Atatürk-Flughafen Istanbul lösen überall Verunsicherung aus, schliesslich wurde hier einer der bestbewachten Orte in der Türkei ins Herz getroffen. Obwohl der Flugbetrieb nun wieder plangemäss aufgenommen wurde, hat Turkish Airlines bereits gestern ihre Umbuchungs- und Annullationsbedingungen geändert (TI berichtete). Am Flughafen selbst muss mit langen Wartezeiten gerechnet werden.

Gemäss Prisca Huguenin-dit-Lenoir, Head of Corporate Communications der Hotelplan Group, haben die Anschläge wenig Auswirkungen an der Front − es seien kaum Kunden unterwegs in der Metropole. «Zurzeit haben wir nur eine Handvoll Buchungen für Istanbul, nächste Woche sind es deren zwei. Ein Kunde hat sich bisher betreffend einer Annullation erkundigt, bisher jedoch nicht gecancelt.» Da das EDA bisher nicht von Reisen nach Istanbul abrate, gelten nach wie vor die normalen Annullationsbedingungen.

Auch bei Marcel Schlatter, Head of Communication Kuoni Schweiz, tönt es ähnlich. Es seien derzeit nur wenige Kuoni-Kunden in Istanbul unterwegs, und auch in den kommenden Wochen gebe es kaum Istanbul-Reisende. «Bei der Mehrheit handelt es sich um Personen, die ihre Verwandten in der Türkei besuchen oder sich auf Geschäftsreise befinden», wie Schlatter weiter ausführt. «Wie sich die Lage entwickelt, ist schwierig abzuschätzen, Zahlen zu Annullierungen liegen mir bisher noch nicht vor.» Die Türkei würde seit längerem gemieden, werde sie doch regelmässig von Terrorattacken heimgesucht. Kuoni würde einen Buchungsrückgang im zweistelligen Prozentbereich verzeichnen. Erst gerade in den letzten Tagen hätte sich jedoch eine leichte Erholung für Türkei-Badeferien abgezeichnet, primär wohl wegen dem momentan unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis. Doch: «Wir stellen allgemein fest, dass die Leute wieder vermehrt in unsere Filiale kommen. Viele von ihnen sind verunsichert und schätzen die Beratung und die Sicherheit, die ein Reisebüro bietet. Im Gegensatz zu anonymen Online-Portalen stehen wir dem Kunden zur Seite, sollte sich vor oder während der Reise ein Unglück am Ferienort zutragen», sagt Schlatter.

Auch die Kreuzfahrtgesellschaften haben nun auf die Anschläge vom 28. Juni reagiert. Celebrity Cruises und Seabourn Cruise Line werden vorerst keine Passagierwechsel im Kreuzfahrt-Hafen von Istanbul vornehmen – diese werden stattdessen in Piräus stattfinden. Die Seabourn Odyssey hätte bereits am 2. Juli in Istanbul Halt machen sollen, man musste also äusserst kurzfristig reagieren. Costa und Aida laufen bereits seit mehreren Monaten die grösste Stadt der Türkei nicht mehr an. Bei TUI Cruises hingegen wird vorerst nichts am Programm geändert, man behalte die Situation jedoch genau im Auge.