
Martin Naville, langjähriger CEO der Swiss-American Chamber of Commerce und ehemaliger BCG-Partner, analysierte in seiner Keynote «USA unter Trump 2.0: Eldorado oder Absturzgefahr» die generellen und wirtschaftlichen Aussichten der zweiten Amtszeit von Donald Trump.
Naville zeigte dabei auf, dass die USA eine sehr ‘reine’ direkte Demokratie ist und Präsident Trump genau das umsetzt, was er im Wahlkampf versprochen hat – niemand sollte überrascht sein.
Die USA sind ein riesiger Binnenmarkt. Die Wirtschaftsleistung von New Jersey entspricht derjenigen der Schweiz, und selbst der wirtschaftliche Nachzügler Mississippi übertrifft in puncto Produktivität noch Deutschland und Frankreich. «They don’t really care about Europe», so Naville – Europa spielt aus US-Perspektive oft nur eine Nebenrolle.
‘Free, Fair and Reciprocal’
Als übergeordnetes Regierungs-Motto nannte er «Free, Fair und Reciprocal», von dem sich sämtliches Handeln ableiten lasse, auch wenn die Art der Umsetzung nicht immer überzeugend sei.
Naville skizzierte zentrale Leitplanken der Trump-Politik: die Gewaltentrennung als institutionelles Gegengewicht, bestimmte wirtschaftliche Kennzahlen – etwa Börsenkurse, Inflation und illegale Einwanderung – als Erfolgsbarometer, sowie einen einzigartigen Verhandlungsstil nach dem Prinzip «Beleidigen, Destabilisieren und mit der maximalen Forderung zuschlagen».
Die Schweiz habe wenig zu befürchten, denn sechs der grössten Investoren in den USA seien Schweizer Firmen. Naville schloss mit einem vorsichtig optimistischen Fazit: «80% El Dorado, 20% Absturzgefahr» – damit überwögen klar die Chancen. Dieser Ausblick gab dem Publikum reichlich Stoff zum Nachdenken.
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Ralf Stephan