Benefiz-Abenteuertrip: Etappe Marrakesch-Nouakchott

Kurt Zürcher und Beat Walser sind im November 2021 auf Benefiz-Rallye unterwegs nach Gambia. Im 2. Teil ihres Berichts geht es von Marrakesch nach Nouakchott.
Kurt Zürcher (links) und Beat Walser. ©Beat Walser

6000 Kilometer Abenteuer für einen guten Zweck: Am 1. November starteten Barbara und Kurt Zürcher (Let’s go Tours) sowie Gabriela und Beat Walser (ex TTS Präsident und Smeraldo Tours) zum Benefiz-Rallye von der Schweiz nach Gambia. Die Abenteurer freuen sich, den November-Nebel während des Trips mit spannenden Erlebnissen etwas auflockern zu können.

TRAVEL INSIDE ist als Sponsor der Benefizreise mit dabei und publiziert die Beiträge der beiden Reiseprofi-Abenteurer.

Hier geht es zur ersten Etappe.
Hier geht es zur letzten Etappe.


15. November 2021:

Rund 450 Kilometer stehen vor uns über Agadir bis Tiznit auf wunderbaren vierspurigen Strassen, bevor es auf die kleine Küstenstrasse entlang des Atlantik geht. Wilde Küstenlandschaft und ein Meer mit starker Brandung bieten eine herrliche Kulisse.

Durch Fischerdörfer zurück auf die gut ausgebaute Verkehrsverbindung Richtung Süden geht es am nächsten Morgen weitere 500 Kilometer Richtung West-Sahara, das seit über 20 Jahren wohl zu Marokko gehört, aber Ansprüche auf einen eigenen Staat erhebt. Das führt immer wieder zu Scharmützeln und ist durch starke Polizeipräsenz gut sichtbar.

Im Raum Laayoune, immerhin eine 150’000 Einwohner zählende Stadt, logieren wir eine weitere Nacht im Hotel bevor es dann am Montag nochmals 600 Kilometer südlich geht zur letzten marokkanischen Stadt, Dakhla. Insidern dürfte der Ort als Kitesurf-Hotspot bekannt sein, die Windverhältnisse sind einmalig.

Wir treffen uns am nächsten Morgen mit allen Rallye Teilnehmern und das Einkaufen für die Tage in der Sahara, Wassertanks und Benzinkanister auffüllen und eine letzte warme Dusche füllen den Tag aus. Eine gewisse Hektik ist zu spüren, war doch die Grenze zu Mauretanien seit August geschlossen und unzählige Lastwagen und Fahrzeuge warten auf die Öffnung. Am heutigen Tag soll die Grenze aufgehen, eine Bewilligung für unseren Tross liegt vor.

Das heutige Tagesziel kann also nur lauten, in Mauretanien einzureisen. Nach sieben Stunden warten ist tatsächlich das letzte Fahrzeug durch und das erste Nachtlager im Auto oder Zelt in den Dünen steht bevor. Ein hochromantischer Sonnenuntergang rundet den Tag ab und heisst uns willkommen im Sand.

Am nächsten Tag prallt die Sonne gnadenlos herunter, was besonders dann an die Substanz geht, wenn ein Fahrzeug im Sand festgefahren ist. Wir sind mit Allradfahrzeugen unterwegs, aber die Autos und Lieferwagen fressen sich im Sand fest. Luft ablassen ist die Lösung.

Begleitet wird unsere Karawane durch drei Touareg-Führer, die uns durch die Wüste führen, sowie zwei Fahrzeuge mit Soldaten zu unserer Sicherheit. Die nächsten drei Tage heisst es schaufeln, stossen, schwitzen und: Wasser trinken. Sechs Liter pro Person und Tag, wird uns eingebläut. Einzelne Sandpassagen dauern, bis alle durch sind.

Am Tag 4 dann der Höhepunkt: Nach einer grossen Düne sehen wir vor uns den Atlantik. Wir warten die Ebbe ab und fahren dann rund 100 Kilometer den Strand entlang zur nächsten Übernachtung, wo uns fast noch der ganze Nachmittag zur Verfügung steht, weil die Flut kommt.

Ein erfrischendes Bad bei 43 Grad ist einfach nur traumhaft. Für das Nachtessen werden Fische gefangen und Kurt Zürcher entpuppt sich dabei als Profi-Fischer. Dieses Essen direkt am Meer, Sonnenuntergang und frischer Barsch ist nicht mehr zu toppen.

Nach dem erneuten Einsetzen der Ebbe geht es weiter, zuerst müssen alle Fahrzeuge aus dem Nachtplatz im Sand gestossen werden. Beim nächsten Fischerdorf führt eine Piste Richtung Hauptstadt, Nouakchott. Die Leute im Dorf sind sehr arm, was uns alle bedrückt.

In Nouakchott haben wir einen Tag Pause, denn dieser wurde als Reservetag eingebaut. Das bedeutet für uns: Autos auf Vordermann bringen, selbst regenerieren und vorbereiten auf die nächsten Tage, wenn es Richtung Senegal geht.

(Beat Walser & Kurt Zürcher)