Was ist los bei Helvetic Assistance?

Der Reiseversicherer ist offenbar am Ende.

Helvetic Assistance kündigt reihenweise die Jahresversicherungen. Diverse Betroffene haben sich auf Social-Media-Kanälen darüber beklagt. Vor allem kritisiert wird die Kurzfristigkeit der Vertragskündigung, die bereits auf Ende November 2020 gilt. Einige Versicherte haben die Kündigung nach eigenen Angaben erst nach dem 1. Dezember erhalten, als der Versicherungsschutz bereits erloschen war.

Der Reiseversicherer scheint am Ende zu sein. Seit Monaten schon waren keine neuen Vertragsabschlüsse mehr möglich, wie Helvetic Assistance auf ihrer Website schrieb. Grund seien die massiven Geldabflüsse in der Corona-Krise, erklärte Andy Keller, Chef des Reiseversicherungs-Brokers, damals gegenüber TRAVEL INSIDE. Die Liquidität der Firma sei gesichert, und die bestehenden Versicherungen würden weiterhin betreut. Zur aktuellen Lage war Keller am Mittwoch nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Das Aus von Helvetic Assistance kommt nicht überraschend. Seit die MSS Holding von Andreas Buhl den Ausstieg bei Helvetic Assistance auf Ende letztes Jahr angekündigt hatte, suchte Andy Keller einen neuen Investor. Eine erste Lösung mit Österreichern zerschlug sich schnell wieder. Auch die Suche nach einer neuen Rückversicherung, nachdem die Helvetia nach ihrem Zusammenschluss mit der Europäischen Reiseversicherung ERV ebenfalls ausgestiegen war, gestaltete sich schwierig. Die Westschweizer TSM sprang nur vorübergehend ein. Beide Suchen blieben offenbar letztlich erfolglos.

(Christian Maurer)