Weiter warten auf Geld von der Thai?

Der Gläubigerschutz in der Schweiz wurde um ein Jahr verlängert.
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Schweizer Reisebüros müssen wohl weiter auf Geld von der maroden Thai Airways warten. Der Gläubigerschutz für die Thai wurde in der Schweiz um 1 Jahr bis und mit zum 23.7.2022 verlängert, wie der Schweizer Reise-Verband (SRV) in einer Mitteilung an seine Mitglieder schreibt.

Der Verband sei allerdings bei den Thai-Verantwortlichen in der Schweiz vorstellig geworden. «Wir haben der Thai klargemacht, dass die Branche nicht ein weiteres Jahr auf die ihnen zustehenden Gelder warten kann und einen konkreten Rückzahlungsplan verlangt», so der SRV.

Das Team in Zürich habe versichert, alles in ihrer Macht stehende zu unternehmen, um unseren Forderungen gerecht zu werden. «Wir hoffen, zeitnah einen Vorschlag zu erhalten.»

Fraglich ist allerdings, wie weit die Macht der in Zürich verbliebenen Thai-Vertreter reicht. Alles Wesentliche wird erfahrungsgemäss in Bangkok entschieden. Der frühere Thai-Chef in Zürich, General Manager Athivat Krisnampok, war schon zu Beginn der Pandemie nach Thailand zurückgerufen worden.

Immerhin dürfte inzwischen wieder Geld in die Thai-Kasse in Zürich fliessen. Nachdem die Airline lange nur noch für den König in die Schweiz geflogen war, sind jetzt auch wieder normale Passagier-Flüge unterwegs. Im Rahmen des Phuket Sandbox Programms hat Thai Direktflüge von Zürich auf die Ferieninsel auf dem Flugplan, mit Rückflug via Bangkok.

In der Heimat steht die Airline unter Gläubigerschutz und hat einen so genannten Turn-Around-Plan vorgelegt. Dieser sieht vor, bis 2025 auf rund die halbe Grösse zu schrumpfen. Der Plan ist inzwischen genehmigt. Noch unklar ist, wie er finanziert werden soll – eine direkte Staatshilfe ist nach wie vor umstritten. (TI)