Wenig Schweizer wollen an den Pow Wow in Las Vegas

Die US-Tourismus-Messe steht allerdings ohnehin auf der Kippe.
IPW Anaheim 2019. ©TI

Der International Pow Wow (IPW) steht auf der Kippe. Ob die grösste Messe der US-Reisebranche dieses Jahr, nach der Absage von 2020, wieder stattfinden kann, steht in den Sternen. Eine neuerliche Absage quasi in letzter Minute halten Insider indes für möglich. Ob kurzfristig eine virtuelle Messe als Ersatz stattfinden könnte, ist absolut unklar.

Geplant vom 18. bis 22. September in Las Vegas halten die Veranstalter bisher allerdings an der Durchführung mit Teilnehmerpräsenz fest. Angemeldete Teilnehmer werden auch bereits mit Informationen und Terminanfragen versorgt. Die vor der Pandemie üblichen Gross-Events sind allerdings nicht geplant, und auch die Meetings sollen in kleinerem Rahmen mit überschaubarer Teilnehmerzahl stattfinden.

Tatsache ist aber, dass internationale Touristen praktisch nicht in die USA einreisen können. Und dass sich dies wohl nicht so schnell ändern wird. Die Hoffnung auf eine Öffnung der USA für Europäer, genährt von US-Präsident Joe Biden nach einem Treffen mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Öffnung Europas für Touristen aus den USA, war nur von kurzer Dauer.

«Bringing the World to America», wie der Claim auf der IPW-Website heisst, ist so nicht möglich. Allerdings ist die US-Tourismusbranche derzeit auch sehr stark auf einheimische Besucher orientiert, und Touristen aus Übersee stehen derzeit nicht im Fokus der lokalen und regionalen Tourismus-Organisationen.

Für eine Absage der physischen Messe könnte auch die Entwicklung der Corona-Situation in Nevada sprechen. Laut lokalen Medien steht Clark County, wo die Stadt Las Vegas liegt, auf der Liste der «besorgniserregenden Bereiche» und ganz Nevada gilt «Staat mit hoher Übertragungsrate».

Von den drei grossen TO in der Schweiz will jedenfalls nur einer am IPW teilnehmen, «entweder live vor Ort oder virtuell», sagt Fabio Di Canio, Lead Product Manager USA beim Hotelplan-Brand Travelhouse. «Es ist für uns als Reiseveranstalter wichtig, unsere Partner treffen zu können und Kontakte zu pflegen. Dies insbesondere auch im Hinblick auf das nächste Jahr, in welchem Reisen in die USA hoffentlich spätestens wieder möglich sein werden.» Mit zwei Personen wird die Delegation indes nur etwa halb so gross sein als beim letzten IPW, der 2019 noch vor Corona stattfand.

Die Nummern zwei und drei im Schweizer Reisemarkt, DER Touristik Suisse/Kuoni und TUI Suisse, waren immer mit grossen Gruppen an der Messe und haben bereits definitiv entschieden, nicht nach Las Vegas zu reisen. Angemeldet hingegen ist Knecht Reisen. «Es ist eigentlich schon geplant, dass wir teilnehmen, vorausgesetzt man kann dann auch wirklich einreisen», erklärt Michaela Neeser, Product Manager Nordamerika. Ebenfalls teilnehmen will Matthias Huwiler von der FTI Group in der Schweiz. Er ist war noch nicht angemeldet, aber: «Wir gehen, wenn es geht», wenn auch mit einer kleineren Delegation als früher.

(Christian Maurer)