Wiens zweite Facette: Entdeckungsreise abseits der Touristenströme

TRAVEL INSIDE Reporterin Silvia Mettler reise mit Railtour nach Wien und erlebte die Stadt von einer anderen Seite, fernab von Sacher-Torte und Sisi-Romantik.
Gruppenfoto der Reisegruppe in den Wiener Weinbergen.

Gemeinsam mit 18 Reisebüromitarbeitenden fuhr TRAVEL INSIDE Reporterin Silvia Mettler mit dem Bahnspezialisten Railtour nach Wien und berichtet von ihren Erlebnissen.

Abseits der bekannten touristischen Pfade lernte Silvia Mettler eine andere Seite der Stadt kennen: Ein modernes und trendiges Wien, fernab von Palästen, klassischer Musik, Sacher-Torte und Sisi-Romantik.

Von Overtourism zu hochwertigem Individualtourismus

Mit 1,9 Millionen Einwohnern und rund 17,3 Millionen jährlichen Touristen hat auch Wien mit den Herausforderungen des Overtourism zu kämpfen. Die Marketingorganisation Wien Tourismus fokussiert daher auf einen qualitativ hochwertigen Individualtourismus.

Auch der MICE-Sektor (Meetings, Incentives, Conventions, Exhibitions) steht im Mittelpunkt der touristischen Vermarktung.

Peter Unsinn, Team Manager International B2B Relations (DACH), betont: «Wir wollen unseren Gästen auch das andere Wien zeigen – das hippe Wien in den Quartieren, die sogenannten Grätzeln. Die Besucher sollen die bekannten touristischen Hotspots verlassen und das authentische Wien erleben.»

Start im 25 Hours Hotel und Networking mit lokalen Anbietern

Die Reisegruppe begann ihre Entdeckungstour im trendigen 25 Hours Hotel. Das kreative Hotel, dessen Einrichtung Zirkus- und Showthemen aufgreift, liess die Teilnehmenden in eine einzigartige Atmosphäre eintauchen.

Bei einem Workshop im Speed-Dating-Format hatten die Reisebüro-Leute die Gelegenheit, lokale Anbieter wie das Albertina Museum, das Kunsthistorische und Naturhistorische Museum, das Wiener Mozart Orchester, das Johann Strauss Museum sowie verschiedene Hotels kennenzulernen.

Auf Grätzeltour: Wiens versteckte Schätze entdecken

Wiens Charme liegt oft in den verborgenen Winkeln der Stadt – und genau hier setzen die sogenannten Grätzeltouren an. Abseits der grossen Sehenswürdigkeiten, in den kleinen Vierteln der Stadt, entdecken Besucher das echte Leben der Wienerinnen und Wiener.

In den engen Gassen, charmanten Höfen und belebten Märkten spürt man das pulsierende Leben der Stadt, ihre Traditionen und den einzigartigen Wiener Schmäh. Eine Grätzeltour ist mehr als eine blosse Stadtführung – sie ist eine Reise in die Seele Wiens.

Vom traditionellen Wiener Gasthaus zu Bars und Studentenkneipen

Die Studiengruppe besuchte den Wiener Spittelberg, ein Viertel mit romantischen Gassen und charmanten Biedermeierhäusern, direkt neben dem Museums Quartier. Zwischen Breite Gasse und Sigmunds Gasse erstreckt sich eine lebendige Lokalszene, die vom traditionellen Wiener Gasthaus über schicke Bars bis hin zu gemütlichen Studentenkneipen reicht. Besonders im Sommer locken die Lokale mit ihren Schanigärten, wie die Wiener ihre Aussenbereiche nennen.

Ein Abend in den Weinbergen

Ein besonderes Highlight der Reise erlebten die Teilnehmenden am Abend: den Sonnenuntergang in den Wiener Weinbergen. Weinberge, soweit das Auge reicht, die Stadt in der Ferne und eine untergehende Sonne – was für ein Erlebnis!

Der Abend wurde mit einem traditionellen Heurigen-Dinner abgerundet. ‘Heuriger’ bezeichnet sowohl den Ort als auch den frischen Wein, der im Jahr der Ernte ausgeschenkt wird. Ein perfekter Abschluss für einen unvergesslichen Tag.

Kulinarische Entdeckungen: Food-Grätzeltouren

Wien hat auch thematische Grätzeltouren zu bieten. Die Studiengruppe begab sich auf eine kulinarische Erkundungstour. Ein Besuch der Brotbackschule ‘Kruste und Krume’ und des ‘Vollpension Generationencafés’, wo Kuchen ausschliesslich von Pensionisten gebacken werden, war ein echtes Highlight.

Besonders die frisch gebackenen Buchteln hinterliessen einen bleibenden Eindruck. Solche Erlebnisse zeigen, wie vielseitig und innovativ Wien abseits des bekannten Rings (der ringförmigen Hauptstrasse um die Innenstadt) ist.

Kunst und Kultur: Ein unverzichtbarer Teil jeder Wien-Reise

Natürlich durfte auf dieser Reise die Kunst und Kultur nicht zu kurz kommen. Die Gruppe besuchte verschiedene Museen und genoss ein Konzert sowie ein Abendessen im Johann Strauss Haus.

Apropos: Ein besonderes Ereignis steht im November 2024 an. Dann eröffnet in Wien das ‘Johann Strauss: New Dimensions ART & TECH Museum Experience’. Diese innovative und interaktive Ausstellung inszeniert das Leben und Werk des berühmten Walzerkönigs Johann Strauss II auf eine völlig neue Art und Weise.

Anlässlich seines 200. Geburtstags im Jahr 2025 wird die Ausstellung mithilfe moderner Technologien, wie Audioguides und Bewegungssensor-Kopfhörern, eine multisensorische Erfahrung bieten. Besucher haben sogar die Möglichkeit, an interaktiven Stationen selbst kreativ zu werden – sei es als Komponist oder Tänzer. Ein Muss für jeden Wien-Reisenden und ein Grund mehr, wiederzukommen.

Silvia Mettler, Wien


Der Bahn-Guru von Railtour über Wien

Mike Jakob besteigt den Nightjet.

Für den Bahnreisen Spezialist Railtour ist Wien unterdessen auf Rang 2 im Städteranking. Und die zweistelligen Zuwachsraten zeigen auch im 2024, dass Wien bei den Schweizer Gästen sehr beliebt ist.

Mike Jakob von Railtour ergänzt: «Wien macht im Tourismussektor einen hervorragenden Job, die Stadt ist sehr innovativ mit neuen, nachhaltigen Projekten, hat eine qualitativ, hochstehende Hotellerie und ein hervorragendes ÖV-System mit U-Bahn, Tram und Bussen, welches teilweise auch in der Nacht verkehrt. Das sind alles Faktoren, welche Schweizer Gäste lieben.»

Dazu komme ein weiterer, entscheidender Faktor: In Wien gebe es nie Dichtestress! Durch grosszügige Boulevards, Fussgängerzonen und Grünflächen würden die Menschenströme gut verteilt, und auch die unzähligen Events im Kunst- und Kulturbereich seien übers Jahr sehr gut verteilt und machen Wien als Ganzjahresdestination beliebt.

«Der wichtigste Faktor für das Erfolgsrezept bleibt aber die Bahnanbindung: Mit dem alle 2 Stunden verkehrenden Railjet ist Wien ab Zürich tagsüber sehr gut erschlossen und mit den Nightjet Verbindungen ab Zürich und Bregenz am Bodensee gibt es sogar 2 verschiedene Nachtzüge, welche Schweizer Gäste nutzen können.» (SM)