Wird Interhome von Migros separat verkauft und geht ‘Rest’-Hotelplan an Dertour?

Interhome aus der Hotelplan-Gruppe wird wohl an Hometogo gehen – es werde bereits exklusiv verhandelt – die Vollzugsmeldung scheint nur noch Formsache.
Hometogo ist in der Pole-Position zur Interhome-Übernahme. ©Hometogo

Laut deutschen Medien hat Hometogo am Donnerstagabend (23.1.25) in einer Mitteilung bekanntgegeben, dass man sich in einem Bieterverfahren in exklusiven Verhandlungen «mit Migros in den wesentlichen Kommerziellen Bedingungen bezüglich der Übernahme von Interhome geeinigt» habe.

Zahlen wurden zwar keine genannt, es ist aber von einem Betrag im «niedrigen dreistelligen Millionenbereich» auszugehen, der aufgeschobene Zahlungen im hohen zweistelligen Millionenbereich beinhalte.

Hometogo würde zum Giganten

Interhome betreut rund 40’000 Ferienunterkünfte in 28 Ländern Europas. Durch die geplante Integration in die Hometogo Gruppe entsteht dadurch der wohl zweitgrösste Europäische Anbieter in diesem Segment.

Nicht nur im Free Cash Flow, sondern auch Punkto Profitabilität und technischer Serviceleistungen erhofft sich Hometogo durch diese bislang bedeutendste Übernahme einen starken Wachstumsschub.

Das Potenzial von Interhome, als rentabelste Einheit der Hotelplangruppe auch gern als ‘Filetstück’ bezeichnet, würde den Gewinn von Hometogo steigern – das Hometogo-Management hofft auf ein bereinigtes EBITDA für die Hometogo Gruppe im mittleren beziehungsweise hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich durch diesen Deal.

Garantierte Vollzugsmeldung steht aber noch aus

Es ist aber trotz des immer konkreter werdenden Deals noch nichts unterschrieben, dies wird derzeit für das erste Quartal 2025 erwartet, da der Vollzug noch von behördlichen Genehmigungen und bestimmten Abschlussbedingungen abhinge, wie von Migros-Boss Mario Irminger bereits im Dezember des abgelaufenen Jahres angeteasert wurde.

Mit dem Verkauf von Interhome an Hometogo wäre dann natürlich auch die im Dezember von «Blick» spekulativ ins Spiel gebrachte Awaze-Gruppe, zu der unter anderen auch Novasol gehört, aus dem Rennen.

Und der ‘Rest’ der Hotelplan Gruppe könnte als Paket an Dertour gehen – was dann in der Schweiz einer Elefantenhochzeit gleichkäme, weil dann Hotelplan und Kuoni unter dem selben Dach beheimatet würden.

Diese Konstellation bietet ebenfalls nahrhaften Boden für Spekulationen punkto dadurch entstehende gemeinsamen Synergien, die dann zweifelsohne optimiert werden müssten. Bei diesem Szenario haben böse Zungen bezüglich eines absehbaren Stellenüberschusses auch schon das Wort ‘Blutbad’ mit Filial- und Stellenabbau ins Spiel gebracht – es bleibt also bis zur finalen Vollzugsmeldung spannend.

Was bereits gesagt werden kann ist, dass eine einjährige Zeit der Unsicherheit für Mitarbeitende und Kundschaft zurückbleibt und wohl auch noch weitergeht. (TI)