Braucht die Schweiz ausländische Investor*innen im Tourismus?

Diese Frage wurde am Rendez-vous Touristique vom Schweizer Tourismus-Verband (STV) während der Herbstsession in Bern diskutiert.
Rendez-vous Touristique des STV FSTSchweizer Tourismus-Verband am 11. September 2024 in Bern ©Susanne Keller

Der Schweizer Tourismus-Verband (STV) lud während der Herbstsession die Bundesparlamentarier*innen und Vertreter*innen aus dem Tourismussektor zum traditionellen Rendez-vous Touristique ein.

Im Zentrum des Anlasses stand die Finanzierung der Tourismusinfrastruktur, mit besonderem Fokus auf ausländische Investor*innen. Das Thema hat in letzter Zeit in der Öffentlichkeit grosse Aufmerksamkeit erfahren und dabei emotionale Debatten ausgelöst.

STV-Präsident Nicolò Paganini begrüsste die anwesenden Gäste und betonte in seiner einleitenden Ansprache die Notwendigkeit, die Diskussion zu versachlichen und die Thematik ausländische Investor*innen ganzheitlich zu betrachten.

Rendez-vous Touristique des STV FST Schweizer Tourismus-Verband am 11. September 2024 in Bern ©Susanne Keller

Zwei Gastredner präsentierten dabei unterschiedliche Perspektiven aus dem Tourismussektor: Berno Stoffel, Direktor von Seilbahnen Schweiz, sprach über die Finanzierungsmöglichkeiten in der Seilbahnbranche, während Giles Zollinger, Leiter Finanzierungen bei der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit (SGH), auf die Situation in der Beherbergungsbranche einging.

Im Rahmen der Veranstaltung wurde deutlich, dass einige Destinationen gute Erfahrungen mit ausländischen Investor*innen gemacht haben. Wichtiger als deren Herkunft sei die Bereitschaft der Investor*innen sich an die lokalen Gegebenheiten anzupassen und das Geschäftsmodell entsprechend auszurichten, betont der STV.

Um dies sicherzustellen, würden die Gemeinden eine wichtige Rolle einnehmen. Damit die Finanzierung der Seilbahninfrastruktur auch für lokale Akteure möglich bleibe, sei zudem die finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand entscheidend, so der STV.

Wie der STV betont, können ausländische Investor*innen auch in der Beherbergungsbranche von Bedeutung sein. Gerade bei Nachfolgeregelungen fehlt es oft an inländischen Interessent*innen. In solchen Fällen könnten ausländische Investor*innen einspringen und somit den Fortbestand der Betriebe sichern, was der gesamten touristischen Wertschöpfungskette zugutekomme, betont der Verband. (MICE-tip)