Die Delegierten von Hotellerie Suisse beschlossen an der Winter-Delegiertenversammlung wegweisende Änderungen in der Klassifikation, bestätigten die Mitglieder der unabhängigen Rekursinstanz (URI) und verabschiedeten das Budget 2025. Rund 230 Delegierte, Partner und weitere Gäste trafen sich dabei am 29. November 2024 im Kursaal in Bern.
Neue Basiskategorie Hostel
Die Delegierten beschlossen, ab 2025 die neue Basiskategorie Hostel einzuführen. Gleichzeitig genehmigte die Versammlung den neuen Kriterienkatalog für die Hostels. Die neue Kategorie löst nach der Einführung die bestehende Basiskategorie Swiss Lodge ab.
Die Basiskategorie Swiss Lodge wurde 2009 eingeführt und entwickelte sich zu einer Erfolgsgeschichte, erklärt Hotellerie Suisse. Heute sei circa jedes fünfte Hotellerie Suisse-Mitglied als Swiss Lodge klassiert. Der quantitative Erfolg habe jedoch dazu geführt, dass der Wiedererkennungswert und die Aussagekraft der Kategorie darunter litten, fügt der Verband an.
«Mit der neuen Struktur im ‘Haus der Klassifikation’ schaffen wir durch die drei aussagekräftigen Basiskategorien Hotel, Serviced Apartments und neu Hostel in Zukunft mehr Klarheit für Betriebe und Gäste», sagt Nicole Brändle, Direktorin von Hotellerie Suisse.
Ein Zeichen für die Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit sei in der Schweizer Beherbergungsbranche schon lange kein Schlagwort mehr. Die Vorteile für Umwelt und für den eigenen Betrieb seien erkannt worden und deshalb würden viele Mitglieder von Hotellerie Suisse bereits heute auf eine nachhaltige Betriebsführung auf allen Ebenen setzen, fügt der Verband an. Auch die Klassifikation von Hotellerie Suisse fördere ein nachhaltiges Management und belohne Bemühungen der Betriebe mit zusätzlichen Punkten.
Die Delegierten von Hotellerie Suisse beschlossen nun, einen neuen Massstab zu setzen: Neu wird als Mindestkriterium in allen Basiskategorien von Hotellerie Suisse gelten, dass der betriebseigene Ressourcenverbrauch von allen Beherbergungsmitgliedern gemessen werden muss.
«Mit diesem Beschluss geht die Schweizer Beherbergung einen Schritt weiter als es die europäisch einheitlichen Kriterien der Hotelstars Union verlangen», sagt Nicole Brändle. Im Zuge der Revision der europäisch einheitlichen Kriterien der Hotelklassifikation haben die teilnehmenden Länder diesen Sommer unter anderem entschieden, die Messung des betriebseigenen Ressourcenverbrauchs als freiwilliges Kriterium einzuführen.
Revision der europäischen Kriterien der Hotelklassifikation
Weiter verabschiedeten die Delegierten die revidierten Hotel-Klassifikationskriterien 2025 – 2030 der Hotelstars Union (HSU). Das Ziel der HSU sei es, im Sinne der Gäste und des fairen Wettbewerbes die Transparenz und Qualität der Angebote der Beherbergungsbetriebe mit einheitlichen Anforderungen pro Sternekategorie auf europäischem Level sicher zu stellen.
Mittlerweile wenden 21 Mitgliedsländer oder 22’000 Hotels mit 1.2 Millionen Zimmern die gleichen Klassifikationskriterien an. Alle fünf Jahre wird dieser Kriterienkatalog überprüft und revidiert, um den aktuellen Marktbedürfnissen zu entsprechen. In diesem Prozess wirkte Hotellerie Suisse aktiv mit. Auch den überarbeiteten Kriterienkatalog der Serviced Apartments von Hotellerie Suisse genehmigte die Versammlung.
Die verschiedenen Änderungen in der Klassifikation führten zu Anpassungen der Statuten sowie des Mitgliederbeitrags- und Dienstleistungsreglements. Zudem wird das Klassifikations- und Markenreglement entsprechend den Beschlüssen angepasst. Auch diesen Änderungen stimmte die Versammlung zu.
Weitere Beschlüsse und neue Ehrenmitgliedschaft
Die Verbandsleitung von Hotellerie Suisse hat der Versammlung vorgeschlagen, Thomas Allemann, Mitglied der Geschäftsleitung, für seine langjährige Tätigkeit und Verdienste im Verband zum Ehrenmitglied zu ernennen.
«Thomas Allemann war in den letzten fast 25 Jahren bei Hotellerie Suisse angestellt und hat sich stets mit grosser Leidenschaft für die Mitglieder und deren Bedürfnisse stark gemacht», sage Martin von Moos, Präsident von Hotellerie Suisse. Die Delegierten bestätigten diesen Vorschlag mit Applaus.
Weiter wurden Aloys von Reding (Seehotel Waldstätterhof Brunnen), Philipp Schaerer (Tertianum Parco Maraini Lugano) und Sylvia Hauser-Gertsch (Belvedere Swiss Quality Hotel Grindelwald) für eine weitere Amtszeit von drei Jahren als unabhängige Rekursinstanz (URI) des Verbands gewählt.
Die URI hat den Zweck, die Klassifikationsentscheide der ersten Instanz (Nationaler Auditorenpool NAP) bei einem Rekurs in zweiter Instanz zu beurteilen. Als weiteren Entscheid verabschiedeten die Delegierten einstimmig das von Urs Bircher präsentierte Jahresbudget 2025. (MICE-tip)