Der Bund geht in seinen Klimaszenarien 2018 davon aus, dass die Temperatur in den Alpen bis 2050 im Vergleich zur Periode 1981-2010 um 2-4°C ansteigt. Solche Szenarien bleiben nicht ohne Folgen für den Schweizer Wintertourismus, insbesondere in tieferen Lagen.
Nicht nur einzelne Bergbahnunternehmen, sondern ganze Destinationen und Regionen stehen daher vor der Herausforderung, ihre strategische Ausrichtung zu überprüfen.
Mit dem Projekt ‘Kompass Schnee’ will eine Allianz aus Seilbahnen Schweiz (SBS), dem Verein Schweizer Tourismusmanager*innen (VSTM) und Schweiz Tourismus (ST) auf der Basis von wissenschaftlich validierten Daten die offenen Fragen vertiefen, die sich für Winterdestinationen im Schweizer Berggebiet aus den Folgen des Klimawandels ergeben.
Die Ziele
Das Projekt soll in einem ersten Schritt Erkenntnisse liefern, mit welchen natürlichen Schneemengen künftig in verschiedenen Regionen und Höhenlagen zu rechnen ist, und wie stark eine allenfalls rückläufige Schneedecke durch Optimierungen des Wintersportangebots (Beschneiung, Perfektionierung der Pistenbearbeitung, Optimierung der Pisten- und Anlagenausrichtung, Veränderung Saisondauer, usw.) in welchen Regionen aufgefangen werden kann. Für die entsprechenden Daten wird die Allianz nebst anderen vom WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) und der ETH Zürich unterstützt.
In einem zweiten Schritt werden die Abhängigkeiten der Unternehmen und Arbeitsplätze in Tourismusregionen vom Schneesport ermittelt. Schliesslich werden Anpassungsstrategien skizziert und Ideen für die Anpassung der Angebote und Produkte gesammelt und dargestellt.
Der Zweck
Die Erkenntnisse aus dem Projekt sollen in erster Linie den Unternehmen, Destinationen und Gemeinden dazu dienen, auf einer fundierten Grundlage ihre Strategieprozesse anzugehen und zu steuern. Weiter können auf dieser Basis auch die Rahmenbedingungen für die touristische Entwicklung angepasst werden.
Die Trägerschaft des Projektes
Träger des Projektes sind der Verband Seilbahnen Schweiz (SBS), Schweiz Tourismus (ST) und der Verband der Tourismusmanager*innen der Schweiz (VSTM). Im Sounding Board sind die Wissenschaft, andere wichtige touristischen Verbände, Vertreter des Bundes (SECO, BAFU), der Kantone sowie eine repräsentative Auswahl an Bergbahnen und Destinationen vertreten.
Das Projekt wird von Berno Stoffel (Direktor Seilbahnen Schweiz) geleitet. Er wird unterstützt von Peder Plaz (Hanser Consulting). Erste öffentlich einsehbare Ergebnisse sind im Sommer 2025 zu erwarten. (MICE-tip)