Swiss und Edelweiss beharren auf ihrem Veto gegen die Ägypten-Flüge von Hotelplan. Nach mehreren Gesprächen mit Vertretern von Swiss und Edelweiss Air habe man nun «eine akzeptable Lösung für alle Beteiligten» gefunden, erklärt Hotelplan-Suisse-CEO Thomas Stirnimann. Bereits ab dem 28. März werden vier der geplanten Travel-Service-Flüge mit Edelweiss durchgeführt, dabei handelt es sich ab Zürich und Genf über die ganze Saison hinweg um je einen Vollcharter nach Sharm El Sheikh und Hurghada. «Die Edelweiss-Flüge sind zwar teurer, für die Kunden wird aber kein Nachteil entstehen, denn Hotelplan Suisse wird die Mehrkosten absorbieren», so Stirnimann. Auf wie viel sich diese Mehrkosten belaufen, sagt er nicht.
Der Hintergrund: Hotelplan hat sein Flugprogramm sehr stark auf die tschechische Chaterairline Travel Service ausgerichtet. Doch wenn eine ausländische Airline Charterflüge ex Schweiz in ein aussereuropäisches Land anbieten will, ermöglicht das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) den Schweizer Fluggesellschaften eine Gegenofferte. Sollte das Schweizer Unternehmen in der Lage sein, diese Flüge zu übernehmen, wird sie vom BAZL die Flugbewilligung erhalten – es sei denn, die Schweizer Airline ist damit einverstanden, dass die ausländische Airline die Destinationen anfliegt. Wie vor kurzem bekannt wurde, hat Swiss/Edelweiss ein solches Veto gegen die Ägypten-Flüge von Hotelplan eingelegt und hat sich nun also durchgesetzt.
Edelweiss mit «strengen Geschäftsbedingungen»
Laut Stirnimann habe Edelweiss hinsichtlich Flugplananpassungen oder allfälligen Annullationen relativ strenge Geschäftsbedingungen. «Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, Marsa Alam im Sommer nicht anzufliegen und damit mit einem rund 20 Prozent kleineren Ägyptenvolumen zu starten. Bei entsprechender Nachfrage haben wir jedoch die Möglichkeit, die Kapazitäten wieder zu erhöhen», erklärt Stirnimann. Nach Marsa Alam gebuchte Kunden werden ab Hurghada mit einem Transfer an ihr Ferienziel gebracht. Ebenfalls nicht durchgeführt werden die beiden Nachtflüge von Zürich nach Hurghada und Sharm El Sheikh zwischen Ende September und Ende Oktober.
Für Stirnimann sei es zwar legitim, dass Swiss diesen Schritt unternimmt, auch wenn dies aus der Optik des Veranstalters alles andere als erfreulich sei. «Gegen das Recht einer Schweizer Fluggesellschaft, eine Gegenofferte einzureichen, habe ich keine Einwände. Aber ich habe Mühe damit, wenn in der Schweiz beheimatete Fluggesellschaften unter dem Schutz des BAZL eine Offerte einreichen können, in welcher Preis, Annullationsbedingungen und flexible Flugplanungsgestaltung kein Thema sind.»
Neue Flüge in den Mittelmeerraum
Rechtlich wird Hotelplan keine Schritte unternehmen, weder gegen das BAZL noch gegen Swiss. Stirnimann werde jedoch auf alle Fälle das Gespräch mit dem BAZL suchen und versuchen, «eine liberalere und modernere Formulierung und Handhabung zu erzielen».
Durch die Kapazitätsreduktion nach Ägypten werden auf der in Zürich stationierten Travel-Service-Maschine Verfügbarkeiten frei. «Die Maschine kann nur in Zürich stationiert bleiben, wenn eine entsprechende Anzahl Flugstunden gewährleistet wird. Darum werden nun zusätzliche Flüge nach Griechenland und Spanien eingeplant. Nachfragebedingt sieht es momentan nach zusätzlichen Frequenzen nach Kos, Kreta, Rhodos und Korfu sowie nach Ibiza und Mallorca aus», so Stirnimann. Es könne aber noch zu Änderungen kommen.