Euro-Entscheid: Cross-Border-Buchungen wieder ein Thema

Mit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses werden die Buchungen im Ausland wieder zunehmen.

Die Konsumenten mögen sich über den SNB-Entscheid, den Euro-Mindestkurs aufzugeben, freuen. Ferien im Euro-Raum aber auch in den USA werden auf einen Schlag markant günstiger.

Die Reisebranche hingegen wird sich wappnen müssen. Die Buchungen im Ausland, allen voran in Deutschland, werden sowohl über Reisebüros auf der anderen Seite der Grenze als auch über Buchungsportale markant zunehmen. Da die meisten Schweizer Veranstalter für die bevorstehende Sommersaison den Euro- oder Dollar-Kurs bei Festlegung der Verkaufspreise abgesichert haben, dürfte es schwierig sein, jetzt einfach die Preise anzupassen. Der Druck auf die ohnehin schon geringen Margen wird weiter steigen.

Seit 2011, als der Euro unkontrolliert an Wert verlor, hatte sich die Situation in den letzten zwei Jahren normalisiert. Die Schweizer Anbieter konnten wieder marktgerechte Preise anbieten und waren wettbewerbsfähig. Noch Mitte des letzten Jahres erklärte beispielsweise TUI-Suisse-CEO Martin Wittwer, dass alleine 2013 im Pauschalreisegeschäft etwa CHF 300 Mio. ins Ausland abgeflossen seien. Gemäss seinen Schätzungen wurden damals 25% der Pauschalreisen in Euro im Ausland gebucht, CHF 250 Mio. übers Internet und CHF 50 Mio. über stationäre Reisebüros im Euro-Ausland. Die grenznahen Reisebüros in der Schweiz berichteten davon, dass sich die Situation entschärft habe. Es sei kein grosses Thema mehr, gehöre in der Region aber zum täglichen Geschäft.