Kuoni in der Presse: Aufregung und Spekulationen

Medien und Experten reagieren teils mit Unverständnis auf den Strategieentscheid.

Das sagen die Medien über Kuonis Ausstieg aus dem Veranstaltergeschäft:

  • NZZ online: «Kuonis Geschäftsmodell gescheitert»
    Das klassische Reisegeschäft leide immer wieder unter starkem Margendruck, schreibt «NZZ online». «Offenbar ist Kuoni nun zu dem Schluss gekommen, dass mit dem klassischen Reisegeschäft die angestrebte Ebit-Marke von 2,5% nicht erreichbar ist», so die Analyse. Damit verfolge Kuoni eine andere Strategie als beispielsweide der Konkurrent TUI mit einem viel kapitalintensiveren Geschäftsmodell.
  • Tages-Anzeiger.ch: «Warum Kuoni keine Reisen mehr veranstaltet»
    Einen netten Vergleich zieht der Tages-Anzeiger: «Es ist, als würde Tempo verkünden, keine Taschentücher mehr herstellen zu wollen.» Befragt hat das Portal Christian Lässer, seines Zeichens Tourismusexperte an der Universität St. Gallen. «Das Business-to-Business-Geschäft ist zwar rentabler, aber die Konkurrenz ist sehr gross», meint der Wissenschaftler. Ausserdem gebe der Konzern den Kontakt zum einzelnen Kunden auf. Lässer: «Hier droht eine Entfremdung.»
  • Blick.ch: «Kuoni bietet keine Reisen mehr an»
    «Kuoni bietet keine Reisen mehr an», heisst es in einer ersten, etwas missverständlichen Schlagzeile von «Blick.ch». Wenige Stunden später folgt bereits die erste Spekulation: «Greift jetzt die Migros zu?» Dafür spreche, dass die Migros heute bereits mit 10% an Kuoni beteiligt sei. Kuoni habe gleich wie die meisten Anbieter im Netz trotz Millionenausgaben nicht richtig Tritt gefasst, so die Analyse weiter. Nun ziehe man die Reissleine.
  • 20Minuten.ch: «Der langsame Abstieg des Weltkonzerns Kuoni»
    Das Online-Portal «20Minuten.ch» blickt zurück auf 109 Jahre Kuoni. Damals sei das Reisen noch luxuriös, aber angstbehaftet gewesen – ein Grund für Kuonis einstigen Erfolg. Seit Beginn des neuen Jahrhunderts habe Kuoni krampfhaft versucht, sich neu zu erfinden, mit immer wieder wechselnden Konzernchefs. Um den Internet-Buchungen Paroli zu bieten, habe der Konzern auf die Betreuung der Reisenden am Zielort und den Visa-Service gesetzt. Genau diese beiden Geschäftsfelder will der Konzern ja nun weiterführen.
  • FVW.de: «Armutszeugnis für Kuoni»
    Ein «Management-Versagen» wirft «FVW»-Chefredaktor Klaus Hildebrandt Kuoni vor. Es sei ein Armutszeugnis, dass «ein derart profilierter Veranstalter, der besonders bei Fernreisen eine hervorragende Marktposition hat, es sich nicht selbst zutraut, dieses Geschäft weiter zu entwickeln». Kuoni leide seit Jahren unter Management-Wechseln und zu hohen Kosten und sei trotz toller Produkte und eines guten Marketings im Online-Geschäft und bei der Travel Technology nicht gerade als Innovator bekannt. Zudem sei wohl der Druck der Börsianer gross.
  • Handelszeitung.ch: «Kuoni-Aktie durch Umbaupläne beflügelt»
    Laut der «Handelszeitung» begrüssen die Investoren Kuonis Plan. Die Aktie habe nach Bekanntgabe der Konzernumbaupläne deutlich zugelegt. Für den Verkaufsprozess sagen die befragten Analysten jedoch eine schwierige Zeit voraus.