Es geht drunter und drüber bei Alitalia

Nach dem Beinahe-Grounding und dem neuen Sanierungsplan wird nun am Streckennetz gefeilt. Die Schweizer Etihad Regional spielt dabei auch eine Rolle.
@Alitalia

Es sind (wieder einmal) bewegte Tage bei Alitalia. Im Dezember hat sich die italienische Airline, wie bereits lange zuvor angekündigt, vom Airlineverband Air France-KLM getrennt. Anschliessend musste Alitalia-Präsident Luca di Montezemolo dann bekannt geben, dass ein Konkurs drohe und man dringend Überbrückungskredite in Höhe von EUR 180 Mio. benötige. Gemäss Insidern werde im Jahr 2016 ein Fehlbetrag von rund einer halben Milliarde Euro und ein Schuldenberg von über einer Milliarde Euro zu Buche stehen.

Kurz vor Weihnachten kam dann die Nachricht, dass man sich mit den Banken auf eine weitere Finanzierung geeinigt habe – ein Grounding konnte damit abgewendet oder zumindest verschoben werden. Die Schonfrist beträgt aber lediglich zwei Monate.

In der Altjahrswoche schrieb die Mailänder Wirtschaftszeitung «Sole 24 Ore» dann von einem Sanierungsplan, der Einsparungen in Höhe von EUR 500 Mio. sowie einen Abbau von bis zu 1500 Stellen vorsieht. Ebenfalls zur Diskussion steht offenbar, die Skyteam-Allianz zu verlassen und sich Star Alliance anzuschliessen. Gleichzeitig kamen Gerüchte über einen möglichen CEO-Wechsel vor, die Alitalia aber umgehend dementierte.

Der Umbruch wirkt sich nun auch aufs Streckennetz aus. Einige Strecken verschwinden, darunter Rom–Mailand Malpensa, Rom–Bukarest und Rom–Valencia. Vor allem die Streichung von Rom–Malpensa wird in Italien harsch kritisiert, denn sie sollte eigentlich als Zubringer für die Interkontinentalflüge von Alitalia ab Malpensa dienen. Allerdings war sie gemäss dem «Aerotelegraph» hoch defizitär.

Auf der anderen Seite sollen gemäss «FVW» im Sommer zahlreiche saisonale Kurzstrecken hinzukommen. Einige davon werden von der Schweizer Etihad Regional bedient, darunter Neapel–Olbia, Neapel–Cagliari und Olbia–Triest.