Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wollen offenbar eine Flugverbindung via einen Schweizer Airport nach Lateinamerika lancieren. Das schreibt die «Schweiz am Sonntag». Genauer geht es um Etihad oder Emirates, die in Zukunft ab ihrem Heimatflughafen vermutlich via Zürich nach Mexiko fliegen wollen. Der Zeitung zufolge habe das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) bestätigt, dass ein entsprechendes Gesuch der VAE vorliege. Es werde derzeit geprüft, ein Entscheid sei in den nächsten Wochen zu erwarten.
«Verkehrsrechte von Nicht-EU-Staaten für Anbindungen ausserhalb Europas werden nur sehr zurückhaltend gewährt», wird Bazl-Sprecher Urs Holderegger zitiert. Schliesslich soll die Anbindung der Schweiz an internationale Destinationen nicht ohne Limit in die Hände ausländischer Airlines gelegt werden.
Derzeit gibt es keine Direktverbindung aus der Schweiz nach Mexiko. Ob Edelweiss mit ihren neuen A340 ab 2017 das Ziel wieder ins Programm nehmen will, ist noch offen. Nun könnten ihr die Golf-Carrier zuvorkommen. Allerdings ist unsicher, ob dem Gesuch der VAE, das die sogenannte fünfte Freiheit betrifft, stattgegeben wird. Unter der fünften Freiheit wird das Recht verstanden, zwischen dem Heimatstaat und zwei fremden Staaten Passagiere befördern zu dürfen. Diese ist zwar Bestandteil des Luftfahrtabkommens zwischen der Schweiz und den VAE. Dennoch wird bei jedem Flug individuell entschieden und der Bund muss das Gesuch bewilligen.
Bei der Swiss sieht man das Ganze offenbar kritisch: «Die Swiss fordert eine restriktive Handhabung der Verkehrsrechte in fünfter Freiheit», zitiert die «Schweiz am Sonntag» Swiss-Sprecherin Karin Müller. Sie verweist auf die Interessen der Volkswirtschaft Schweiz, die Marktnachfrage in der Schweiz und die Sicherstellung der Sanktionierung unfairen Wettbewerbsverhaltens.
