‘Next Generation’ von Princess Cruises 

Die neue Sun Princess von Princess Cruises wartet mit bemerkenswerten News und Entwicklungen auf. TRAVEL INSIDE war an der Taufe in Barcelona.  
Taufpatin Hannah Waddingham, Princess-President John Padgett und Sun-Kapitän Craig Street. ©BE

Das neue Flaggschiff Sun Princess von Princess Cruises kreuzt zwar (nach einer leicht verspäteten Auslieferung) bereits seit Ende Februar mit Gästen im Mittelmeer. Die offizielle Taufe erfolgte aber erst jetzt am 23. April während eines Aufenthalts des Schiffes im Hafen von Barcelona.  

Taufpatin war die britische Schauspielerin und Sängerin Hannah Waddingham (u.a. «Ted Lasso»), die in einer kurzen, aber stimmungsvollen Zeremonie in der Princess Arena sichtlich berührt das obligate Zerschellen der Champagner-Flasche am Bug anordnete und dem Schiff alles Gute wünschte.

Unterstützend zu Ihrer Seite standen Princess-President John Padgett und Sun-Kapitän Craig Street, und gar Carnival-Boss Micky Arison war persönlich anwesend.

Ein gediegener Empfang in der zentralen Piazza, aus gegebenem Anlass (siehe unten) mit dem brasilianischen Neo-Pop-Künstler-Star Romero Britto, stimmte vorgängig auf den festlichen Akt ein. Und nach der Taufe wurde oben an Deck mit feinsten kulinarischen Köstlichkeiten und einem Auftritt der Sängerin Natasha Bedingfield tüchtig abgefeiert. 

Am Event anwesend waren natürlich auch CEO Lothar Krins und CFO Volker Wellmann von Cruise-Interconnect, dem DACH-GSA von Princess Cruises und weiteren Reedereien, die sich vom Neubau sehr angetan zeigten: «Beeindruckend und innovativ», so das Urteil der Profis.    

Die Sun Princess. ©zVg
Die Sun Princess 

Bei der Sun Princess handelt es sich um die erste Einheit einer neuen Sphere-Bauklasse, die bei der italienischen Fincantieri-Werft in Monfalcone in Auftrag gegeben wurde.

Der stolze Megaliner ist mit knapp 178’000 BRZ vermessen, zählt 21 Decks und kann 4300 Gäste aufnehmen. Im Bau steht inzwischen auch das Schwesterschiff Star Princess, das 2025 folgen wird.   

Die Sphere-Bauklasse fällt somit deutlich grösser aus als die sechs Einheiten der vorherigen Royal-Klasse von Princess mit 142-145’000 BRZ. Erstaunlich: Trotz ihrer Grösse ist die Sun Princess ein Panamax-Schiff, das heisst sie kann die Schleusen des Panama-Kanal passieren, was die mögliche Routenvielfalt erhöht. 

 

«Wir strebten mit dieser neuen Bauklasse keine Revolution, sondern eine Evolution des Princess-Erlebnisses an», erklärte Richard Parker, Neubau- und Produkte-Chef von Princess. «Der Grösse des Schiffes wirken die Kleinteiligkeit und die Vielfalt der Räumlichkeiten sowie die smarten Abläufe entgegen. Dies führt zu einem individuellen und reibungslosen Bord-Feeling».  

Für den Innenausbau und das frische, helle und unaufgeregte Design waren verschiedene Ateliers zuständig, die von der renommierten schwedischen Tillberg Design koordiniert wurden. «Unsere Firma konnte bereits vor Jahrzehnten das erste Love Boat mitgestalten. Mit der Sun Princess schliesst sich heute ein Kreis», sagte Fredrik Johansson, Partner und Board Member von Tillberg (Viken Group) sichtlich erfreut.   

Bemerkenswerte Neuerungen
Attraktive Location The Dome. ©BE

Baulich wartet die Sun Princess mit einigen interessanten Neuerungen auf: So gibt es oben auf Deck 17 vorne mit The Dome eine beeindruckende, klimatisierte Glaskuppel, die als Erholungsraum oder multifunktionale Plattform genutzt werden kann.

Daran grenzt zum Bug hin ein grosszügiger, windgeschützter Bereich mit Pool, Liegen und prächtigem Blick voraus.   

Das «Herz des Schiffes» ist die zentral gelegene Piazza, die beidseitig von aussen ins Auge fallend ebenfalls mit markanten, abgerundeten Glaskonstruktionen versehen viel Licht ins Innere spenden. Das grosse Theater wiederum trägt mit seiner innovativen Arena-förmigen Anordnung den passenden Namen Princess Arena.  

Gleich über drei Deck (19 bis 21) erstreckt sich der neuartige Action-Areal Park 19 mit Aktivitäten für die ganze Familien. Eines der Highlights ist «Sea Breeze», der erste Rollgleiter auf einem Kreuzfahrtschiff. Passagiere «fliegen» darin, an einer Überkopfschiene hängend, hoch oben über das Schiff. Ein grosser Klettergarten und altersgerechte Locations für Twens, Teens und Kleinkinder sind weitere Features.   

Der elegante Sanctuary-Bereich, ein exklusives Sonnendeck nur für Erwachsene mit Cabanas und eigener Bar, wartet neu zusätzlich mit einem Pool auf. Und neu finden sich die unterschiedlichen Spa-Leistungen auf zwei unteren und einem oberen Deck. Eine spezielle Erwähnung verdient zudem der herrlich gelegene Infinity-Poolbereich mit Liegen unten am Heck des Schiffs. 

Schlaraffenland auf See 
John Padgett (l.) und Rudi Somadin (r.) feiern Romero Brittos Restaurant. ©BE

Die Sun Princess bietet insgesamt 29 Restaurants, Lounges und Bars. Neue kulinarische Highlights sind etwa «Love by Britto», ein von besagtem Neo-Pop-Künstler Romero Britto gestaltetes High-End Boutique Restaurant, das Sushi-Restaurant «Makoto Ocean» von Makoto Okuwa oder «The Butchers Block by Dario» mit einmaligen Fleischspezialitäten von Meistermetzger Dario Ceccini. 

Die bestbekannte österreichische Kulinarik-Koryphäe Rudi Sodamin, die bereits auf anderen Schiffen der Carnival-Gruppe eigene, hochkarätige Restaurants lancierte, hat nun auf der Sun Princess mit «The Catch by Rudi» ein schickes Meeresfrüchte-Restaurant entwickelt.  

Ein, zwei weitere Hinweise: Der O’Malley’s Irish Pub greift das klassische Irish-Pub-Konzept mit Live-Musik auf, und eine spezielle neue Location ist Spellbound by Magic Castle, ein exklusiver Club, wo Magie auf hohe Bar Kunst trifft. Grosszügig fallen zudem die Aussenbereiche des Eatery-Bereichs auf Deck 9 aus. 

Noch eine Neuerung ist von Interesse: Nicht nur auf der neuen Sun Princess mit dem Hauptrestaurant Horizon, sondern ab Herbst auf sämtlichen 17 Princess-Schiffen, bietet ein neues Konzept den Gästen mehr Dining-Flexibilität. In drei gesonderten Restaurants sind dabei drei Varianten möglich.  

Die traditionelle Variante umfasst einen festen Restaurant-Sitzplatz für die frühe oder späte Tischzeit während der gesamten Kreuzfahrt. Eine andere Variante bietet die Möglichkeit, jeweils eine individuelle Dinner Zeit zu reservieren. Und bei der dritten, offenen Variante kann man im entsprechenden Restaurant jederzeit Platz nehmen.

Neues Ship-in-Ship-Konzept 
Exklusives Sanctuary-Sonnendeck. ©BE

An der Taufe gab President John Podgatt schliesslich noch eine weitere spannende News bekannt: Mit der neuen Sun Princess (und der neuen Star Princess ab 2025) führt Princess Cruises erstmalig ein neues, exklusives Ship-in-Ship-Konzept für Suiten-Gäste ein.   

Die Sanctuary Collection umfasst die 80 Signature Collection Suites, die 123 Mini Suites und 12 Premium Deluxe Balconies. «Damit entwickeln wir für unsere high-end-Gäste den hohen, persönlichen Service-Standard weiter und bieten ihnen noch mehr inkludierte Leistungen und attraktive private Rückzugsorte», erklärte Princess-President Jon Padgett im Gespräch mit TRAVEL INSIDE.  

Die Sanctuary Collection bietet nebst den geräumigsten und komfortabelsten Suiten und Kabinen ein exklusives Restaurant, eine exklusive Lounge und das exklusive, oben erwähnte Sanctuary-Sonnendeck, wo auch spezielle Events und Aktivitäten geplant sind.  

Umwelt und Nachhaltigkeit 
Im Hafen von Barcelona. ©BE

Die Sun Princess geht für Princess Cruises auch in Sachen Umwelt einen Schritt weiter: Als erstes Schiff der Reederei verfügt der Neubau über Dual-Fuel-Motoren und kann somit LNG (verflüssigtes Erdgas) als Haupt-Treibstoff einsetzen. Das Fassungsvermögen beläuft sich auf 4000 m3 und reicht damit für eine knapp neuntägige Kreuzfahrt. Ebenso vorhanden sind zwei Landstromanschlüsse.  

Beim Thema Abfallmanagement setzt Princess auf das Micro Auto Gasification System (MAGS). Diese Technologie wandelt brennbare Materialien in thermische Energie um. Zudem sorgen Bio-Fermentern und Dehydratoren für ein sauberes Recycling von Lebensmittelabfällen – eine weitere Innovation.  

Die Sun Princess ist bis Herbst auf verschiedenen Routen im Mittelmeer im Einsatz und wird ab Oktober ab/bis Ft. Lauderdale durch die westliche und östliche Karibik fahren. «Princess als gehobene Destinations-Marke entwickelt sich im europäischen Festland-Markt sehr zufriedenstellend», merkte John Padgett zur Nachfrage an.  

Fast die Hälfte der Princess-Flotte verkehrt saisonal in der Karibik und in Alaska, das Angebot in Europa wird aber laufend erweitert, ebenso in weiteren weltweiten Regionen. Die wichtigsten Quellmärkte sind gemäss Padgett Nordamerika, gefolgt von UK und Australien, in Kontinentaleuropa ist Spanien führend.  

Ergänzend noch ein Hinweis zur künftigen Star Princess: Die auf 29. Juli 2025 geplante Auslieferung wurde auf den 26. September 2025 verschoben, die Premierenfahrt ist nun neu am 4. Oktober 2025 ab Barcelona geplant.  

Beat Eichenberger, Barcelona