Deal geplatzt: Keine neue Ferienfluggesellschaft von TUI und Etihad

TUI teilt mit, Niki stehe nicht mehr für ein Joint Venture zur Verfügung.

Aus dem neuen österreichischen Ferienflieger wird definitiv nichts. Die seit vergangenem Jahr anhaltenden Gespräche zwischen TUI und Etihad über die Gründung einer neuen Ferienfluggesellschaft werden nicht fortgeführt. Ursprünglich geplant war, dass die Flugbetriebe von Tuifly und Niki weiterhin getrennt tätig sein würden, jedoch unter einer gemeinsamen Holding. Zudem sollte die Verwaltung am Tuifly-Standort Hannover angesiedelt werden.

Die neue Ferienfluggesellschaft sollte mit rund 60 Flugzeugen 15 Millionen Sitzplätze pro Jahr anbieten und von Flughäfen aus den DACH-Ländern aus operieren. TUI wäre mit 24,8% an der neuen Gesellschaft beteiligt gewesen, Etihad mit 25%. Eigentlich war ja die Zusammenlegung der beiden Airlines beschlossene Sache – so zumindest wurde es kommuniziert. Doch die Gespräche stockten schon seit geraumer Zeit und auch die Verhandlungen mit den Wettbewerbsbehörden der EU hatten länger gedauert als angenommen.

Aus einem Schreiben an die TUI-Mitarbeiter zitiert die Nachrichtenagentur DPA: «Etihad strebt offenbar eine Perspektive für das Gesamtunternehmen Air Berlin/Niki an und will Niki nicht länger aus der Air Berlin herauslösen; das ist eine andere Grundlage als das, was Etihad und seine Gesellschafter im Dezember 2016 mit uns vereinbart haben.» Und der Satz, Niki stehe nicht mehr für ein Joint Venture zur Verfügung, lässt darauf schliessen, dass die österreichische Fluggesellschaft einen Rückzieher gemacht hat. Tuifly hingegen sei offen für neue Partnerschaften.

Der TUI-Vorstand Sebastian Ebel teilte am Donnerstag mit, TUI werde die Neupositionierung der deutschen Tuifly weiter vorantreiben, um für die Airline und ihre Mitarbeiter eine langfristige Perspektive zu entwickeln.  Denn: «Strategisch macht eine starke europäische Touristik-Airline weiter sehr viel Sinn. Der Luftverkehr in Deutschland ist durch Überkapazitäten geprägt», so Ebel.

Was diese neuste Entwicklung nun für die Schweizer Air-Berlin-Tochter Belair heisst, ist völlig ungewiss. (ES)