Lufthansa zahlt Piloten mehr Lohn

Dafür werden 40 neue Flugzeuge ausserhalb des Konzertarifvertrags bereedert, um Kosten zu sparen. Zudem baut Lufthansa die Zusammenarbeit mit der indischen Jet Airways aus.
Symboldbild

Die Lufthansa und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) haben der Empfehlung des Streik-Schlichters Gunter Pleugen zugestimmt, wie das Unternehmen gestern mitteilte. Damit ist der Lohntarifstreit, der die Lufthansa seit April 2014 nach 14 Streiks rund EUR 500 Mio. gekostet hat, vom Tisch. Die 5400 Piloten von Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings erhalten eine Vergütungserhöhung in vier Stufen in Höhe von insgesamt 8,7%. Zusätzliche gebe es eine Einmalzahlung im Gesamtvolumen von rund EUR 30 Mio., was voraussichtlich einer Ausschüttung von EUR 5000 bis 6000 pro Vollzeitbeschäftigen entspreche. Die Laufzeit der Vergütungstarifverträge gilt laut Lufthansa bis Ende 2019.

Gemäss Lufthansa bewirkt die Umsetzung der Schlichtungsempfehlung bei den Cockpitvergütungen eine Kostensteigerung von rund EUR 85 Mio. jährlich. Um diese Zusatzkosten zu kompensieren, sollen «abweichend von der bisherigen Flottenplanung 40 zugehende Flugzeuge ausserhalb des Konzertarifvertrags bereedert werden», schreibt das Unternehmen weiter. Einzelheiten dazu sollen in den kommenden Wochen bekannt gegeben werden. Es ist davon auszugehen, dass dadurch mehr Flugzeuge in die Billigsparte unter der Marke Eurowings ausgelagert werden.

Noch müssen aber die Mitglieder der Gewerkschaft in einer Urabstimmung über die Annahme der Empfehlung entscheiden. Das Ergebnis dürfte Ende März bekannt gegeben werden. Bei der Schlichtung geht es ausschliesslich um die Löhne. Lufthansa und Cockpit streiten aber auch über strategische Themen. Ungelöst sind auch die Fragen zum Vorruhestand und den Betriebsrenten.

Ebenfalls wurde bekannt, dass die Lufthansa ihre Zusammenarbeit mit Jet Airways ausbauen möchte, wie Bloomberg News berichtet. Dies steht in Zusammenhang mit der neuen Kooperation mit Etihad Airways, die mit 24% an der indischen Airline beteiligt ist. «Wir bieten bereits Anschlussflüge mit Jet aus fünf Städten an, die wir selbst anfliegen», sagte Lufthansa-CEO Carsten Spohr anlässlich des Erstfluges der A350-900 von München nach Delhi. Nun sollen weitere Quellmärkte erschlossen werden. Auf der Linie Frankfurt−Pune werde Lufthansa die Frequenzen erhöhen, sagte Lufthansa-Regionalmanager Wolfgang Will. Auf der Strecke München−Mumbai stelle Lufthansa ebenfalls auf A350-900 um.