SIAA fordert Prüfung der EU-Sicherheitsregelung

Beschränkung der Flüssigkeiten koste viel und bringe wenig.

Die Swiss International Airports Association (SIAA) wünscht sich eine kritische Prüfung des Nutzens der neuen EU-Sicherheitsregelungen. Nach einem vereitelten Terroranschlag in London, bei dem angeblich flüssiger Sprengstoff zum Einsatz hätte kommen sollen, wurde die Menge der bei Flugreisen im Handgepäck erlaubten Flüssigkeit stark eingeschränkt. Seit Einführung dieser Massnahmen im November 2006 fallen an Schweizer Flughäfen mit internationalem Verkehr täglich knapp zwei Tonnen zusätzlicher Abfall an. Dabei handelt es sich zum Teil um hochwertige Parfüms, Spirituosen und Lebensmittel, die vernichtet werden müssen. Die Weitergabe dieser Güter an karitative Organisationen ist aus haftungs- und zollrechtlichen Gründen nicht möglich.

Die von der Aufsichtsbehörde mit sehr kurzer Frist verfügte Einführung der EU-Sicherheitsregelung hat für die Flughafenbetreiber monatliche Betriebskosten in der Höhe von zwei Millionen Franken zur Folge. Während in vielen anderen europäischen Ländern die Sicherheit an Flughäfen zu den hoheitlichen Aufgaben gehört, beteiligt sich in der Schweiz der Staat nicht an den durch seine Verordnungen entstehenden Kosten für Sicherheit an Flughäfen.

Der Nutzen der mit der EU-Sicherheitsregelung auch in der Schweiz eingeführten Beschränkungen von Flüssigkeiten im Handgepäck ist zumindest umstritten, der organisatorische Aufwand und die damit verbundenen Kosten dagegen sind hoch.