Air Berlin: Tarifverträge mit Gewerkschaften

Joachim Hunold kooperiert erstmals mit den deutschen Gewerkschaften VC und Verdi.

Air Berlin hat ihre jahrelange Abwehrhaltung gegen Gewerkschaften über Bord geworfen: Gestern wurden erste Tarifverträge mit der Pilotenvereinigung Cockpit und der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ausgehandelt, und zurzeit wird auch über die Bildung eines Betriebsrats verhandelt. CEO Joachim Hunold hatte Gewerkschaften und Betriebsräte bisher stets kritisiert und mit der Gründung einer britischen Aktiengesellschaft den Zwang, Arbeitnehmer in den Aufsichtsrat aufnehmen zu müssen, sogar aktiv umgangen. Das Wachstum der Firma, insbesondere mit dem Börsengang und dem Zukauf von DBA und LTU (bei denen waren Cockpit und Verdi längst vertreten), hatte Air Berlin aber an den Verhandlungstisch geführt.

Die Tarifverträge gelten für rund 2200 Piloten und Flugbegleiter. Der Vergütungstarifvertrag soll bis Ende 2008 und der vereinbarte Manteltarifvertrag bis Ende 2009 laufen. Air Berlin hat im eigenen Interesse ausgehandelt, dass die geschlossenen Verträge das aktuelle Gehaltsniveau bis Ende 2008 festschreiben, sprich bis Ende 2008 keine Tariferhöhungen geplant sind.

Air-Berlin-Tochter LTU setzt unterdessen im Tarifstreit mit ihren Piloten ebenfalls auf eine Verhandlungslösung. Der getroffenen Vertragsabschluss hat darauf keinen Einfluss. Allerdings hat Cockpit angekündigt, dass es bei LTU vorerst keinen Pilotenstreik geben werde.