Lufthansa passt Abflugverfahren an

Das neue Startverfahren reduziert die CO2-Emissionen und den Treibstoffverbrauch.

Lufthansa wird ihr Abflugverfahren bei allen Starts ausserhalb Deutschlands anpassen und damit weltweit gängige Standards einführen. Per 1. Juni 2013 sollen die Höhen zum Setzen des Steigschubs und zur weiteren Beschleunigung («Acceleration») startender Lufthansa-Flugzeuge von 1500 Fuss (ca. 457 Meter) auf 1000 Fuss (ca. 305 Meter) geändert werden. Dieses Verfahren ist an den meisten deutschen und internationalen Flughafenstandorten üblich und wird bereits von vielen Airlines praktiziert, weil es zu geringerem Treibstoffverbrauch und reduzierten CO2-Emissionen führt.

Was bedeutet 1000-Fuss-Acceleration? Beim Abflug steigt ein Flugzeug nach dem Abheben von der Startbahn üblicherweise zunächst bis auf eine bestimmte Höhe mit ausgefahrenen Landeklappen und konstanter Geschwindigkeit. Dazu wird bei modernen Flugzeugen in der Regel nicht der maximal verfügbare, sondern ein reduzierter Startschub genutzt. Bei Erreichen einer ersten Zielhöhe wird der Schub der Triebwerke auf Steigschub verändert. Im weiteren Verlauf des Abflugs muss das Flugzeug beschleunigen, um die Klappen einfahren und anschliessend mit einer höheren Geschwindigkeit auf die Reiseflughöhe steigen zu können. Die Höhe, in der die Geschwindigkeitszunahme beginnt, wird Beschleunigungs-Höhe oder Acceleration-Altitude genannt.

Durch die Variation dieser beiden Höhen ergibt sich eine Abnahme des Luftwiderstands beim Einfahren der Klappen und somit des Treibstoffverbrauch. Lufthansa geht davon aus, dass durch die Änderung des Verfahrens allein in Frankfurt im Jahr etwa 2200 Tonnen weniger Treibstoff verbraucht würden. Das entspräche rund 7000 Tonnen weniger CO2-Ausstoss. Weltweit liegt die Umweltentlastung deutlich höher: circa 6000 Tonnen weniger Kerosin bzw. etwa 18’000 Tonnen weniger CO2. Eine Absenkung der Beschleunigungshöhe von 1500 auf 1000 Fuss ist durch die ICAO-Regularien erlaubt und bei vielen Fluglinien bereits gängig.