Der Gouverneur von Luxor tritt sein Amt nicht an

Adel El-Khayat gibt dem öffentlichen und internationalen Druck nach.

Die Ernennung von Adel El-Khayat zum Gouverneur von Luxor in Ägypten hat letzte Woche für Aufruhr gesorgt. El-Khayat ist Mitglied der «Construction and Development Party», den politischen Arm der Gamaa al-Islamiya, welche in den 90er Jahre diverse Attentate durchführte, darunter 1997 das Massaker beim Hatschepsut-Tempel in Luxor. Nach der Ernennung gab Tourismusminister Hisham Zaazou unmittelbar seinen Rücktritt bekannt.

Die anhaltenden Proteste von Tourismusverantwortlichen im In- und Ausland haben El-Khayat nun zum Rücktritt bewogen. Bei seiner Rücktrittserklärung am Sonntag erklärte der Gouverneur, er wolle «Blutvergiessen» verhindern – dies, nachdem sich Anhänger seiner Partei und der Opposition vor dem Gouverneurspalast in Luxor heftige Auseinandersetzungen geliefert hatten.

El-Khayat sprach nicht von Druck als Rücktrittsgrund, sondern von «politischer Reife» seiner Partei, welche zu den wichtigsten Stützen des umstrittenen ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi zählt.

Am 30. Juni, zum ersten Jahrestag der Wahl Mursis zum ägyptischen Präsidenten, sind übrigens im ganzen Land grössere Protestkundgebungen geplant. Es ist mit grösseren Problemen im Verkehr und mit Auseinandersetzungen in den grösseren Städten zu rechnen.