Ausnahmezustand in Ägypten

Schwere Unruhen in Kairo – Rotes Meer weiterhin bereisbar.

Gestern Mittwoch ist es in Kairo erneut zu schweren Auseinandersetzungen gekommen, als Sicherheitskräfte Protestlager von Mursi-Anhängern geräumt haben. Gemäss offiziellen Informationen sind rund 300 Personen gestorben und Tausende verletzt worden. Infolgedessen hat die Regierung den Ausnahmezustand ausgerufen – vorerst beschränkt auf einen Monat. Seit gestern um 16 Uhr haben Behörden und Sicherheitskräfte damit Sonderrechte beim Vorgehen gegen Proteste und Versammlungen.

Dazu zu sagen ist, dass der Ausnahmezustand in Ägypten beileibe keine Ausnahme ist. Unter Präsident Mubarak herrschte über 30 Jahre lang der Ausnahmezustand, und erst vor eineinhalb Jahren wurde er aufgehoben.

Dennoch hat die aktuelle Situation direkte Auswirkungen auf den Tourismus. Über diverse Provinzen wurde eine nächtliche Ausgangssperre verhängt, darunter auch für die Region Süd-Sinai mit den Touristenorten Sharm el-Sheikh und Nuweiba. Zwischen 19 und 6 Uhr darf sich niemand auf den Strassen bewegen.

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat seinen Hinweis aktualisiert, die Formulierung bleibt jedoch wie bisher: «Reisen nach Ägypten sollten auf die Badeorte am Roten Meer beschränkt werden. Von Touristen- und anderen nicht dringenden Reisen in die übrigen Landesteile wird abgeraten.» Gleiches gilt für das deutsche Auswärtige Amt. Das Aussenministerium von Österreich hingegen rät generell von nicht dringend notwendigen Reisen nach Ägypten ab.