Kuoni Frankreich stellt Generalisten-Modell in Frage

Emmanuel Foiry, Präsident von Kuoni France, macht interessante Aussagen.

Seit dem vergangenen April ist Kuoni France vom Schweizer Mutterhaus unabhängig. Der Präsident des Unternehmens, Emmanuel Foiry, hat nun gegenüber der französischen Fachzeitschrift «Le Quotidien du Tourisme» Aussagen gemacht, welche aufhorchen lassen.

«Vergessen wir 2013, das war ein Übergangsjahr», erklärt Foiry und stellt für das Gesamtjahr einen Umsatzrückgang von 10% in Aussicht. Für 2014 will er wieder ein ausgeglichenes Resultat präsentieren und erklärt auch gleich, wie: «In den nächsten 3-4 Jahren sind Rundreisen der wichtigste ‹Kriegsschauplatz›. Auf dieses Produktsegment konzentrieren wir uns. Dazu wird im brandneuen Katalog ‹K› das Gros der TO-Rundreisen konzentriert. Diese werde besser segmentiert. Damit wollen wir anderen Rundreise-Spezialisten Marktanteile abjagen.» Im genannten Katalog findet man 58 Rundreisen im gehobenen Segment, aber zu 20% günstigeren Preisen als 2013. Neu gibt es zudem einen Katalog «Expériences» für Kleingruppen. Vier à-la-carte-Kataloge verschwinden vom Markt.

Foiry führt weiter aus: «Ich glaube nicht mehr ans Generalisten-Modell. In der Reiseproduktion haben heute die Spezialisten das Sagen. Wer überall dabei sein will, wird mittelmässig.» Als Beispiel nennt er den Katalog «Sables», der sich künftig nur noch auf die Destinationen Mauritius, Seychellen, Malediven und La Réunion beschränkt: «In diesem Katalog sorgten 20% der Hotels für 80% des Umsatzes. Daher erfolgte eine Beschränkung des Angebots. Was wir an Umsatz verlieren, wollen wir wettmachen, indem wir in diesen Zielgebieten die französische Nummer 1 werden.»

Weiter wurde die B2B-Website völlig neu konzipiert, um den Bedürfnissen des Agentenkanals besser entsprechen zu können.