Harte Zeiten für Intersky

Gesellschafter, Mitarbeitende, Flughäfen und Gemeinden werden aufgrund der finanziellen Schieflage der Airline zur Hilfe aufgefordert.

Der österreichischen Regionalfluggesellschaft Intersky steht das Wasser offenbar bis zum Hals. Laut Geschäftsführer Peter Oncken habe die Einführung der neuen Strecken «tiefe Schleifspuren» hinterlassen, die das Unternehmen alleine nicht stemmen könne. Wie «austrianaviation.net» aus einem internen Schreiben an die Intersky-Belegschaft zitiert, müssten nun «alle Interessierten einen Beitrag leisten, um zu überwintern.»

Damit meint Oncken einerseits die Haupteignerin Intro Aviation (Beteiligung von 49%), sowie auch die Mitarbeiter, Flughäfen und Gemeinden, die ihren Teil zu leisten hätten. Bei Flughäfen wären dies z.B. tiefere Nutzungsgebühren und bei Städten eventuell Subventionen oder gar Beteiligungen. Wie aus dem Mitarbeiterschreiben hervorgeht, soll die Auszahlung des Weihnachtsgeldes gestundet werden, d.h. es wird zwischen März und August 2014 in sechs Raten ausgezahlt. «Wir wissen, dass dies Ihnen gegenüber eine harte und kurzfristige Massnahme ist, sie ist aber notwendig, um nicht Ihre Arbeitsplätze zu gefährden", heisst es in dem Schreiben an die rund 200 Intersky-Beschäftigten.

Wie Peter Oncken gegenüber dem Airline-Portal erklärt, habe sich Intro-Chef Hans Rudolf Wöhrl bereit erklärt, die Fluggesellschaft im kommenden Jahr mit weiteren EUR 2 Mio. zu unterstützen, wenn die nun eingeleiteten Massnahmen die Liquidität des Unternehmens bis dahin sicherstellen. Seit Einstieg in die Intersky hat Intro neben der Flugzeugfinanzierung EUR 6 Mio. an Betriebsmitteln für den Streckenaufbau und die Wachstumsfinanzierung bereitgestellt.

Dieses Jahr rechnet die Airline mit eine erheblichen Verlust. Dieser sei laut Oncken zwar geplant gewesen, jedoch nicht in dieser Höhe. Neben der Einführung der neuen Strecken macht der Airline vor allem die Tatsache zu schaffen, dass man am Heimmarkt Friedrichshafen Passagiere verloren hat, obwohl das Produkt weder verändert noch die Preise erhöht wurden.