Am Freitag vergangener Woche informierte Stefan Leser (46), Mitglied der Konzernleitung bei Kuoni und Leiter der Division Outbound & Specialists, intern sowie auch einige externe Personen über seinen Rückzug der Kandidatur für das Amt des Konzern-CEO. In der heutigen Ausgabe der «Handelszeitung» wird spekuliert, Leser sei von Kuoni-Präsident Henning Boysen zur Kandidatur gedrängt worden. Leser habe offenbar sein Team nicht länger im Unklaren lassen wollen, wer die Führung bei Kuoni 2014 übernehmen werde.
Derweil zieht sich der Entscheid nach wie vor in die Länge. CFO Peter Meier amtet als Interims-CEO, während anscheinend eine Headhunting-Firma in England für die Suche nach geeigneten Kandidaten involviert ist. Kuoni-Medienchef Peter Brun bestätigt nur, dass man auf der Suche nach einem Rothwell-Nachfolger im Fahrplan stehe. In der Tat ist im Dezember eine VR-Sitzung anberaumt, wo der Chef des Kuoni-Nominationskomitees, der neu gewählte Economiesuisse-Präsident Heinz Karrer und Kuoni-Vize im VR, die Kandidatur eines externen CEO für den Kuoni-Konzern vorschlagen wird.
Der Rückzug von Leser deutet auf eine mögliche Frustration hin. Darüber hinaus darf jetzt auch spekuliert werden, ob der branchenweit respektierte Kuoni-Manager nun seinen weiteren Verbleib in der Firma Kuoni in Frage stellt. Ein Austritt des weit vorausdenkenden Taktikers Leser dürfte in der Firma Kuoni einen gigantischen Umbruch nach sich ziehen. Dies wiederum könnte den neuen Kuoni-Konzern-CEO noch mehr unter Druck setzen. Der Umbau des ehemals klassischen Tour Operators Kuoni hat zwar grosse Fortschritte erfahren, doch in der Schweiz ist das Badeferien-TO-Geschäft margenmässig nach wie vor eine sehr grosse Herausforderung, die nach einer baldigen Lösung sucht. Nach neun Monaten hat der Kuoni-Konzern mit 28,4 Mio. Franken nach einem Verlust in der Vorjahresperiode wieder ein schwarzes Ergebnis erzielt.
