Militärputsch in Thailand

Touristen sind nur von der Ausgangssperre betroffen, EDA rät nicht von Reisen ab.

Nach der Verhängung des Kriegsrechts am Dienstag hat die thailändische Armee gestern Donnerstag um 16.30 Uhr Lokalzeit (11.30 Uhr MEZ) die Macht im Land vollständig übernommen. Es ist der 19. Militärputsch seit der Abschaffung der absoluten Monarchie im Jahre 1932. Die Armee sah sich zu diesem Schritt gezwungen, um Recht und Ordnung wieder herzustellen, nachdem die durch das Kriegsrecht erzwungenen Gespräche zwischen Vertretern der Übergangsregierung und der Opposition nichts gefruchtet hatten, heisst es in der Verlautbarung der Armeeführung unter General Prayut Chan-O-Cha. Die Armee hat ein «National Peace and Order Maintaining Council» eingesetzt. Noch in der Nacht wurde die Verfassung von 2007 ausser Kraft gesetzt, mit Ausnahme des Artikels, dass Thailand eine Demokratie und der König das Staatsoberhaupt sei.

Zugleich verhängte das Militär eine Ausgangssperre, die von 22 Uhr bis morgens um 5 Uhr dauert. Diese dürfte nach Insidern nach kurzer Zeit wieder aufgehoben werden. Laut Armee-Aussagen sind die Transfers von und zu den Flughäfen, die 24 Stunden operieren, von der Ausgangssperre nicht betroffen. Es empfiehlt sich aber, sich vor Ort über die aktuelle Situation zu informieren.

Laut Thailand-Anbietern und DMCs vor Ort läuft das Leben in Bangkok und im Rest des Landes normal weiter. Man erkenne im Moment keine erhöhte Gefahr für Touristen. Touren können ungehindert durchgeführt werden, die Shopping Malls sind geöffnet und der öffentliche Verkehr (Skytrain, MRT, Airport Raillink) funktioniert ebenfalls normal. Für Annullationen oder Umbuchungen gelten weiterhin die normalen Vertragsbedingungen. Die meisten Anbieter haben eine 24-Stunden-Hotline eingerichtet.

Beobachter hoffen und gehen davon aus, dass der Putsch zu mehr Stabilität, Ruhe und Ordnung führen wird. Viele Thailänder hatten genug von den nun seit mehr als sechs Monaten andauernden Demonstrationen und Strassenblockaden, die gegen 30 Todesopfer und hunderte Verletzte forderten und die Wirtschaft sowie den Tourismus belasteten.

Weiterhin gilt, dass Touristen jegliche Menschenansammlungen oder Demonstrationen – vor allem in Bangkok – meiden und den Anweisungen der Sicherheitskräfte unbedingt Folge leisten sollen. Das EDA hat die Reisehinweise für Thailand entsprechend angepasst, rät aber explizit nicht von Reisen in das Königreich ab.