Kreuzfahrtschiffe werden mit ganz wenigen Ausnahmen (z.B. die japanische Mitsubishi Werft) in Europa gebaut. Die führenden Werften sind die deutsche Meyer Werft, die italienische Fincantieri Group und die zwei vor Jahren von der südkoreanischen STX Offshore & Shipbuilding Co. Ltd. übernommenen Werften in St. Nazaire (STC France) und Turku (STX Finland). Finanzielle Probleme haben die STX Group nun bewogen, ihre Aktivitäten in Turku neu zu definieren und 70% an die deutsche Meyer Werft zu verkaufen – ein Schritt, über den in den letzten Monaten bereits offen spekuliert wurde.
In Turku steht derzeit die Mein Schiff 4 für TUI Cruises im Bau – der erste Neubau der Serie, die Mein Schiff 3, wurde erst kürzlich ausgeliefert. Die gesicherte Zukunft der Bauwerft honoriert die Reederei nun umgehend mit einer Bestellung von zwei weiteren baugleichen Einheiten, die 2016 und 2017 ausgeliefert werden sollen. Die Flotte von TUI Cruises wird dann auf sechs Cruiseliner wachsen. Die Meyer Werft ihrerseits arbeitet an Aufträgen von Royal Caribbean (drei Einheiten), Norwegian Cruise Line (zwei Einheiten) und Star Cruises (eine Einheit).
Für die Meyer Werft bedeutet der Einstieg in Turku neu die Perspektive, ganz grosse Einheiten der Gigaliner-Klasse zu bauen – in Turku wurden u.a. die Oasis und Allure of the Seas entwickelt und erbaut. Ein Stellenabbau sei jedenfalls weder in Deutschland noch in Finnland ein Thema.
