Wegen Ölbohrungen: Spanier bangen um Tourismus

Vor den Kanaren und Balearen könnte nächstens nach Öl gebohrt werden – mit ungewissen Auswirkungen auf Tourismus und Natur.

Die Regierung Spaniens hat grünes Licht für erste Erdölbohrungen vor den Kanarischen Inseln gegeben. Gemäss «Teneriffa News» darf der Mineralölkonzern Repsol drei Probebohrungen vornehmen. Damit geht ein rund 13 Jahre andauerndes Bewilligungsverfahren zu Ende, in dem Politiker und Umweltschützer gegen den Ölkonzern kämpften. Und dieser Kampf scheint nicht zu Ende zu sein: Vertreter des Hotel- und Gastronomieverbands erwägen zusammen mit Umweltschützern Proteste und wollen notfalls auch den europäischen Gerichtshof einschalten. Die Bohrungen werden mindestens 50 Kilometer vor den Küsten von Lanzarote und Fuerteventura stattfinden.

Eine ähnliche Situation existiert auf den Balearen. Auch dort will man nach Öl bohren, allerdings steht hier der Entscheid der Regierung noch aus. Die Organisationen Oceancare und Avaaz haben der spanischen Regierung kürzlich 150‘000 Unterschriften gegen die Ölerschliessung überreicht. «Wenn Spanien Schallkanonen für die Ölsuche vor Ibiza und Mallorca einsetzt, bringt dies nicht nur hunderte Delfine und Wale in tödliche Gefahr, sondern es bedroht auch den Tourismus, eine der wichtigsten Einkommensquellen des Landes», sagt Avaaz-Vertreter Christoph Schott. Auch die einheimische Bevölkerung fürchtet um ihre Existenz und protestiert schon seit Monaten.