Briten suchen Käufer für Eurostar-Anteile

Der Ärmelkanal-Zug soll bei der Sanierung der Staatsfinanzen helfen.

Grossbritannien will seinen 40-Prozent-Anteil am Ärmelkanal-Zug Eurostar verkaufen. Das bestätigte Schatzkanzler George Osborne gegenüber der BBC. Der Schnellzug verbindet London über Lille mit Paris und Brüssel. Rund fünf Millionen Passagiere haben die Verbindung in der ersten Hälfte des Jahres 2014 genutzt.

Der Eurostar ist Teil eines GBP 20 Mia. umfassenden Pakets von Staatseigentum, das die Regierung von Premierminister David Cameron bis 2020 verkaufen will. Hintergrund ist die nach wie vor marode Finanzlage, in der sich Grossbritannien befindet. Bereits jetzt gehören 75 Prozent des Bahnverkehrs in Grossbritannien ausländischen Gesellschaften.

Kritik an dem Vorhaben kam von der Bahngewerkschaft RMT: Es sei vollkommen verrückt, Teile des hochprofitablen Eurostar in fremde Hände zu geben. Zumal der französische Staat das Vorkaufsrecht habe. Denn der Eurostar gehört bereits jetzt zu 55% der französischen Bahngesellschaft SNCF und der belgischen SNCB (5%). Potenzielle Käufer können noch bis Ende dieses Monats ihr Interesse anmelden.