Wird Hurtigruten britisch?

Die britische Investmentfirma TDR Capital will die zutiefst norwegischen Postschiffe von Hurtigruten übernehmen.

Das berührt die nationale norwegische Seele: Hurtigruten, der traditionsreiche und wichtige Schifffahrtsdienst entlang der zum Teil nur schwer zugänglichen Küste, soll britisch werden. Die Londoner Investmentfirma TDR Capital will nämlich über eine Tochterfirma die norwegische Reederei zu 90% übernehmen. Die beiden bisherigen Eigentümer Petter Stordalen und Trygve Hegner sollen den Deal begrüssen; sie würden danach noch zu rund 10% beteiligt sein.

Die (voraussichtlich) neuen Eigner versichern, dass sich am Produkt und der Strategie von Hurtigruten nichts ändern werde. Es wird also nebst dem Fähr- und Cargogeschäft auch weiterhin Expeditionskreuzfahrten geben. Trotzdem weckt der Verkauf in Norwegen Emotionen: Das Unternehmen gilt fast als nationales Symbol. Hurtigruten, die in einem ambitionierten Kostensparprogramm steckt, profitiert zudem von gewissen staatlichen Zuschüssen, deren Fortsetzung wohl noch zu Diskussionen Anlass geben dürfte.