Es ist ein beliebter Sport bei Ryanair: die regelmässige Ankündigung von revolutionären oder schockierenden Neuigkeiten, um damit Aufmerksamkeit zu erregen. Umgesetzt wurde selten etwas, weder die Stehplätze noch die kostenpflichtigen Toiletten. Die neusten Ankündigungen von Ryanair sind deshalb mit Vorsicht zu geniessen, könnten aber ein Körnchen mehr Wahrheit als sonst enthalten – zumal sie etwas gemässigter daherkommen und auch nicht von CEO Michael O’Leary selbst stammen, sondern von Marketingchef Kenny Jacobs. In einem Interview mit «Irish Independent» bestätigt er einmal mehr die Transatlantik-Pläne von Ryanair und lässt dabei durchscheinen, dass dies mit einer neuen Marke geschehen wird. Das Konzept (Zweiklassen-Bestuhlung mit Economy und einer Art Premium Economy) und die Ziele (JFK, Newark, Boston) scheinen bereits festzustehen, nur die Flugzeuge sind noch Mangelware. Aufgrund der langen Warteliste sehe es im Moment nicht so aus, dass man sie rasch bekommen könnte. Sobald irgendwo eine Order annulliert werde und man den Zuschlag erhalte, könnte man aber innerhalb von drei Jahren startklar sein.
Etwas zeitnäher ist das Wi-Fi-Projekt: Die Einführung von kostenlosem Internetzugang an Bord sei «in den nächsten 18 bis 24 Monaten wahrscheinlich», so Jacobs. Und bereits innert zwölf bis 18 Monaten sollen bei Ryanair Pauschalreisen angeboten werden. Eine entsprechende Zusammenarbeit mit Booking.com wurde in den letzten Tagen aufgegleist.
