Verhaltene Aussichten für Schweizer Luftfahrt

Gemäss einer Studie wird die Wettbewerbsfähigkeit vermehrt unter den Golf-Carriers, Kapazitätsengpässen und steigendem Kostendruck leiden.

Eine vom BAZL in Auftrag gegebene Studie sieht in naher Zukunft grosse Herausforderungen auf den Schweizer Luftverkehr zukommen. Einerseits würden die Golf-Airlines die Schweizer Fluggesellschaften bedrängen, andererseits würden Kapazitätsengpässe und hohe Kosten die Qualität des Luftfahrtstandorts Schweiz belasten. Gerade im Interkontinentalverkehr müssten die Schweizer Airlines mit einer Schwächung ihrer Markposition gegenüber der Konkurrenz aus dem Golf und der Türkei rechnen. Die Studie bescheinigt der hiesigen Luftfahrt bezüglich Effizienz und Qualität aber einen hohen Standard.

Für den Dachverband der Schweizer Luft- und Raumfahrt Aerosuisse müssen nun zwar keine Subventionen her, aber bessere Rahmenbedingungen. «Die Schweizer Luftfahrt ist jener Teil des öffentlichen Verkehrs, der sich selbst finanziert und keine Subventionen fordert. Doch Steuern, Gebühren und Auflagen sorgen für ein zu hohes Kostenniveau, das wird auch in der Studie klar vermerkt», kommentiert Aerosuisse-Präsident Paul Kurrus die Studie. Konkret schlägt Aerosuisse zwei Massnahmen vor, um die Luftfahrt von «sachfremden Kosten» zu entlasten: Der Bund solle entsprechend seinem gesetzlichen Auftrag im Luftfahrtgesetz die Luftfahrtberufe sowie andere Berufe mit hohen Anforderungen (Ingenieure, Ärzte) fördern. Zudem sollen hoheitliche Sicherheitskosten für die Terrorabwehr und den Schutz von Aussengrenzen von der öffentlichen Hand übernommen werden.