Terror in Tunis: 17 von 19 Opfern sind Touristen

Vor allem Cruise-Touristen sind betroffen – keine Schweizer Opfer.

Beim gestrigen Terroranschlag auf das Bardo-Museum in der tunesischen Hauptstadt Tunis sind 19 Menschen getötet und über 20 verletzt worden. Unter den Todesopfern befinden sich 17 ausländische Touristen. Laut dem Eidgenössischen Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) gehören keine Schweizer dazu. Die Opfer stammen gemäss tunesischen Behörden aus Japan, Italien, Kolumbien, Frankreich, Polen, Australien und Spanien. Noch unklar ist, ob sich auch ein Deutscher unter den Opfern befindet.

Betroffen sind offenbar vor allem Passagiere der beiden Kreuzfahrtschiffe Costa Fascinosa und MSC Splendida, die gestern im Hafen von Tunis lagen. Beide Reedereien bestätigen, dass sich zum Zeitpunkt der Ereignisse Passagiere auf Landausflügen zum Bardo National Museum befanden. Gemäss letzten Meldungen (Stand Redaktionsschluss) hat die Costa Fascinosa Tunis um 1.55 Uhr wieder verlassen; zum Zeitpunkt der Abfahrt waren 13 Passagiere noch immer nicht an Bord zurückgekehrt. Costa hat ein Care-Team nach Tunis entsandt. Auch die Abfahrt der MSC Splendida verzögerte sich – «Seatrade Insider» spricht von neun getöteten MSC-Passagieren, zwölf Verletzten und sechs noch vermissten Personen. Noch gibt es keine offiziellen Meldungen, dass die Reedereien Tunis nicht mehr anlaufen und durch andere Häfen ersetzten werden.

Kuoni meldet über Twitter, dass alle zehn Schweizer Kuoni-Gäste, die sich auf den beiden Schiffen befinden, wohlauf sind. Ebenfalls auf Twitter vermeldet Hotelplan Suisse, dass ihre zwei Kreuzfahrt-Kunden unverletzt sind, und dass Tagesausflüge nach Tunis bis auf weiteres nicht mehr angeboten werden.

Das EDA hat den Anschlag in seine Reisehinweise für Tunesien integriert, die Hinweise ansonsten aber nicht abgeändert. Weiterhin ist zu lesen, dass im ganzen Land das Risiko von terroristischen Akten bestehe und man erhöhte Wachsamkeit walten lassen solle. Das deutsche Auswärtige Amt rät den Reisenden dringend, den Anweisungen der Sicherheitskräfte zu folgen und den Bereich um das Museum im Stadtteil Bardo unbedingt zu meiden.