SBB werden wohl weitere Schalter schliessen

Die neuen Online- und Mobile-Verkaufskanäle lösen den traditionellen Vertrieb langsam ab.

Der Verkauf von Bahntickets verschiebt sich immer mehr in den Online-Bereich oder zumindest an die Selbstbedienungs-Schalter. Wie SBB-Verwaltungsratspräsident Ulrich Gygi in einem Interview mit der «Sonntagszeitung» sagt, gingen heute nur noch ein Viertel aller Reisenden an den bedienten Schalter. Vor zehn Jahren war es noch die Hälfte, und in zehn Jahren würde es wohl nur noch einer von zehn sein. Die Konsequenz: «Wir können längerfristig nicht einfach neue Verkaufskanäle wie Online und das Mobiltelefon hinzufügen, ohne die Verkaufsstellen zu reduzieren», so Gygi. Man wolle aber für gute Alternativen sorgen: Nebst dem Online-Verkauf erwähnt er hier auch das Callcenter, «in dem dann auch tatsächlich jemand abnimmt.»

Ausserdem nimmt Gygi Stellung zu privaten Online-Anbietern wie z.B. Ebookers, die bereits den Flugvertrieb aufmischen. «Im ÖV-Markt geht das aber nicht so schnell, wir bauen vorläufig an eigenen Lösungen. Aber wer weiss, vielleicht erscheint es uns vorteilhaft, eines Tages unsere Systeme für Dritte zu öffnen und die notwendigen Daten allen zur Verfügung zu stellen.»