Golfcarrier spalten die AEA

Nach British Airways und Iberia tritt auch Air Berlin aus dem europäischen Airline-Verband aus.

Innert weniger Tage sind Iberia, British Airways und Air Berlin aus der Association of European Airlines (AEA) ausgetreten. Die Anzahl Mitglieder des 1953 von Swissair mitgegründeten Verbands sinkt damit auf 26.

Sowohl die International Airline Group – die Muttergesellschaft von British Airways und Iberia – als auch Air Berlin geben als Grund die Einstellung der AEA gegenüber den Golfcarriern an. Offenbar will die AEA den europäischen Markt für die Airlines aus dieser Region beschränken. «Wir sehen keine Zukunft in einer protektionistischen Luftverkehrspolitik in Europa», sagt etwa Air-Berlin-CEO Stefan Pichler. Die AEA lasse sich «von Fluggesellschaften treiben, die eine neue Mauer um Europa bauen wollen», so Pichler wörtlich. Dabei werde der zusätzliche Wettbewerb den Fluggästen mehr Auswahl und attraktivere Serviceleistungen bieten und langfristig Wachstum und zusätzliche Verkehrsanbindungen fördern. Gleich tönt es vonseiten British Airways und Iberia: Man trete für offene Märkte ein und sei deshalb gegen eine Regulierung des Marktes, wie sie namentlich von Lufthansa und Air France-KLM gefordert werde.

So klangvoll diese Worte sind, dürften sie doch massgeblich mit der Eigentümerschaft dieser Airlines zusammenhängen. Der Golfcarrier Etihad Airways besitzt 29% von Air Berlin, Qatar Airways ist kürzlich mit 10% bei der International Airline Group eingestiegen.

Der AEA lässt diese Kritik übrigens nicht auf sich sitzen. Man habe sich immer für die Liberalisierung der Luftverkehrsmärkte eingesetzt und befürworte den freien Wettbewerb, allerdings nicht einfach bedingungslos, kontert CEO Athar Husain Khan gemäss «FVW».