Airline-Chefs wollen «Revolution»

Legacy Carriers und Billigairlines setzen sich an einen gemeinsamen Tisch.

Ein Schulterschluss der seltenen Art: An einem Meeting in Brüssel haben sich die CEOs der fünf grössten Airlinegruppen zusammengetan und wollen gemeinsam für eine neue EU-Luftfahrtstrategie lobbyieren. Mit dabei sind Alexandre de Juniac (Air France-KLM), Carolyn McCall (Easyjet), Willie Walsh (IAG mit British Airways und Iberia), Carsten Spohr (Lufthansa-Gruppe) und Michael O’Leary (Ryanair). In groben Zügen geht es darum, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Luftfahrt und damit Wachstum und Arbeitsplätze zu sichern. Die europäischen Airlines hätten seit der Liberalisierung in den 90er-Jahren ihre Kosten um 1-2% senken können. Nun sei es an der Zeit, dass die Kosten, welche die Airlines nicht selber kontrollieren können, in gleichem Masse senken sollen. Konkret meinen sie damit die Gebühren der Flughäfen und der Flugsicherungsdienste. Es sei seit für eine «neue Revolution» in der europäischen Luftfahrt, die dank vier Massnahmen zustande kommen soll:

  • Die Entwicklung einer EU-Luftfahrtstrategie mit einer simpleren und effizienteren regulatorischen Struktur;
  • Senkung der Flughafengebühren durch eine Reform der Airport Charges Directive;
  • Kostenreduktion bei der Flugsicherung durch eine neue Ausrichtung der Strategie des Single European Sky;
  • Senkung der Passagiertaxen.

Aufsehenerregend sind dabei nicht die Forderungen an sich, sondern die Tatsache, dass sich die drei dominierenden Legacy Carriers erstmals mit den zwei grossen Low Cost Carriers an einen Tisch setzten. Zusammen repräsentieren sie 420 Millionen Passagiere und damit rund die Hälfte des europäischen Luftverkehrs.