Hotelplan Suisse erhebt Zusatzgebühr für Swiss-Buchungen

Der Streit um die GDS-Gebühren geht in die nächste Runde.

Hotelplan Suisse kämpft weiterhin an vorderster Front gegen die neue Distribution Cost Charge der Lufthansa-Gruppe. In einem Schreiben an seine Agenten und Geschäftspartner betont CEO Kurt Eberhard, dass die neue Gebühr und damit die Disparität der Preise, die ab 1. September wirksam werden, das Potential für einen «ausgewachsenen Handelskrieg» hätten. Und er kündigt handfeste Massnahmen an. So hat sich Hotelplan Suisse entschieden, zusätzlich zur GDS-Gebühr von CHF 16 eine «Komplexitätsgebühr» von CHF 10 pro Passagier auf Swiss- und Lufthansa-Buchungen zu erheben. «Dabei handelt es sich nicht um eine Strafmassnahme gegenüber Swiss und Lufthansa, sondern es geht darum, die Kostenwahrheit in Bezug auf die Mehrarbeit für die gesteigerte Komplexität bei den Prozessen und Preisabklärungen gegenüber Kunden zu decken», erläutert Eberhard. Sollte man feststellen, dass dieser Betrag nicht ausreiche, werde sogar eine Erhöhung geprüft.

Weiter hat der Veranstalter seine Verkaufsmitarbeitenden angewiesen, die Kunden gezielt darauf hinzuweisen, «dass Flugbuchungen mit Airlines der Lufthansa-Gruppe nicht immer zu deren Vorteil sind und wir ihnen meistens gute oder gar bessere Alternativen zu sehr oft tieferen Preisen offerieren können.» Auch würde die Kundschaft auf die zu befürchtenden zukünftigen Streiks bei der Lufthansa und der damit verbundenen Risiken hingewiesen. Man wolle damit aber nicht zum allgemeinen Boykott aufrufen; «jede Firma muss für sich selber entscheiden, ob und wie man auf die aktuelle Situation reagieren will», hält Eberhard fest. Hotelplan Suisse werde sich jedenfalls weiterhin von B2B-Aktivitäten der Lufthansa-Gruppe wie Workshops oder Studienreisen möglichst fernhalten.

In der Zwischenzeit ist auch der europäische Dachverband ECTAA tätig geworden. Er hat am letzten Freitag eine formelle Klage bei der EU-Kommission gegen die Lufthansa eingereicht. Zu prüfen gilt es, ob die neue GDS-Gebühr sowie die Buchungsalternative über LHGroup-agent.com eine Diskriminierung eines Vertriebskanals darstellt.