Lufthansa-Piloten weiten Streik aus

Die Arbeitsniederlegung wurde nun bis Mittwoch Mitternacht verlängert.

Im Tarifkonflikt bei der Lufthansa legen die Piloten heute die Arbeit nieder. Der Streik auf allen Langstreckenflügen aus Deutschland heraus hat um 8.00 Uhr begonnen, erste Flugzeug blieben aber bereits gestern am Boden. Laut Sonderflugplan, der am Montagnachmittag veröffentlicht wurde, findet heute Dienstag jeder zweite Langstreckenflug nicht statt. Insgesamt müssen 84 Interkontinentalverbindungen von und nach Frankfurt, München und Düsseldorf gestrichen werden. Mit Hilfe freiwilliger Crews und aushelfender Piloten aus dem Management können rund 90 Flüge von insgesamt etwa 170 Flügen nach Übersee abheben. Passagiere, deren Flug streikbedingt gestrichen wird, haben die Möglichkeit, ihren Flug kostenlos umzubuchen oder zu stornieren.
Hatte die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) zunächst angekündigt, dass der Streik bis heute Mitternacht dauern würde, soll er nun auf Mittwoch ausgedehnt werden. Nach den Langstreckenflügen folgen dann die Kurz- und Mittelstrecke. Laut der Gewerkschaft würden auch Flüge der Tochter Germanwings bestreikt, sofern mit ihnen Lufthansa-Flüge ersetzt werden sollten. Die Lufthansa arbeitet zurzeit mit Hochdruck an einem Sonderflugplan für morgen Mittwoch. Alle von Swiss durchgeführten Flüge verkehren planmässig.

Grundsätzlich seien jetzt jede Woche neue Streiks der Piloten möglich, sagte VC-Sprecher Markus Wahl der Deutschen Presse-Agentur. Es handelt sich bereits um die 13. Arbeitsniederlegung in dem seit Anfang 2014 laufenden Tarifkonflikt. Laut Angaben der Lufthansa beläuft sich der Schaden bisher auf EUR 300 Mio. Offizieller Streikgrund ist die Übergangsversorgung der rund 5400 Piloten von Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings.