BER: Abreissen und neu bauen?

Die Partei CDU präsentiert eine radikale Idee – die Flughafenbetreiberin muss derweil Schönefeld erweitern.

Nachdem die Eröffnung des neuen deutschen Hauptstadtflughafens Berlin Brandenburg (BER) weiterhin ungewiss ist, muss die Flughafenbetreiberin FBB nun den alten Flughafen Schönefeld ausbauen. Am Freitag gab der Aufsichtsrat grünes Licht für ein Massnahmenpaket in Höhe von EUR 65 Mio., das den Verkehrszuwachs in Schönefeld bis zur Eröffnung von BER absichert. In den Jahren 2016 und 2017 wird das Terminal B erweitert, um mehr Platz für Check-in und Sicherheitskontrollen zu schaffen. Zudem wird ein neues Terminal F westlich des Terminals D errichtet. Auch die Anfahrten für Individual-, Bus- und Taxiverkehr müssen verbessert werden.

Im Paket inbegriffen sind aber auch Massnahmen, um den Bau von BER voranzutreiben. Zum einen sollen Flugbetriebsflächen ausgebaut werden, die dann während des bis 2023 geplanten Parallelbetriebs von Schönefeld und BER genutzt werden. Zum anderen muss die Ver- und Entsorgungsinfrastruktur für BER bereits ausgebaut werden, da der Flughafen wohl schon bei seiner verspäteten Eröffnung zu klein sein wird. Weiter startet die Flughafengesellschaft die Planungen für ein neues Low-Cost-Terminals. Dieses soll entstehen, weil sich im Zuge des bis 2023 geplanten Baus des Regierungsflughafens die Kapazität am Flughafen Schönefeld reduzieren wird.

Die Brandenburger CDU stellt derweil eine radikale Idee zur Diskussion. Man müsse prüfen, ob ein komplett neues Gebäude nicht die kostengünstigere Variante wäre. Allenfalls könnte man beim bestehenden Gebäude den Beton stehen lassen und innen alles neu machen – oder man müsste wirklich neu bauen. Dies sagt der Bundestagsabgeordnete Jens Koeppen in deutschen Medien. Die Eröffnung von BER ist weiterhin für Herbst 2017 geplant; Berlins regierender Bürgermeister Michael Müller lässt nun aber durchblicken, dass es mit dem Terminplan knapp werde.