Bentour-CEO übt Kritik am türkischen Tourismusminister

In der aktuellen Krise schreibt Kadir Ugur einen offenen Brief an oberste Stelle.

«Ihre Aufgabe ist es, jetzt das Zepter in die Hand zu nehmen», schreibt Kadir Ugur, CEO des Türkeispezialisten Bentour, in einem offenen Brief an den türkischen Tourismusminister Yalçin Topçu. Er sei der Meinung, der Minister müsse in der schwierigen Lage, in der sich die Türkei derzeit befinde aktiv werden, selbst wenn am 1. November eine neue Regierung gewählt werde. Das jüngste Attentat in Ankara mit fast 100 Toten hatte das Land zuletzt erschüttert. Zuvor war es in Istanbul zu Schüssen vor dem Dolmabaçe-Palast und dem US-Generalkonsulat gekommen mit der Folge, dass das Auswärtige Amt für das ganze Land inzwischen zu erhöhter Vorsicht rät. Die Spezialisten spüren den Buchungsrückgang bereits.

«Wenn Sie jetzt als Touristikminister aktiv werden, werden Sie dieses Zepter später mit gutem Gewissen übergeben können», appelliert Ugur an den Ehrgeiz des Politikers. Er habe schon viele Krisenzeiten erlebt, aber damals habe man sich zusammengesetzt und besprochen, welche Aktivitäten man durchführen wolle und diese im Anschluss auch durchgesetzt. «Leider muss ich sehen, dass in der heutigen Zeit nichts dergleichen geschieht», kritisiert Ugur.

Ugurs Vorschlag an den Minister: «Laden Sie die ehemaligen Touristikminister und erfolgreichen Beamten aus den alten Krisenjahren zu sich ein. Tauschen Sie Erfahrungen aus und holen Sie sich Expertenunterstützung in der Entscheidung, was zu tun ist.» Auch ein Blick auf die Länder Ägypten und Tunesien und ihre Aktionen, die auf den arabischen Frühling folgten, könnten helfen – beide Länder verzeichneten wieder mehr Touristen. «Sehr geehrter Herr Minister», schreibt Ugur, «egal wie weit der Weg ist, man muss den ersten Schritt tun.»