Kuoni: Tiefrotes Ergebnis, aber organisches Wachstum

In der Division GTS müssen 350 Stellen abgebaut werden.

Neben ihrem neuen CEO hat die Kuoni Group heute Morgen auch ihre Neunmonatszahlen bekanntgegeben. Das Konzernergebnis fällt mit CHF -293,3 Mio. tiefrot aus, allerdings ist dies komplett auf das Ergebnis aus den nicht fortgeführten Aktivitäten zurückzuführen. Schaut man sich nur die heutige Gruppenstruktur an, liegt das Ergebnis bei CHF 12 Mio. Im Vorjahr lag das vergleichbare Resultat bei CHF 56,6 Mio. Die Nettoerlöse lagen mit CHF 2,56 Mia. exakt auf Vorjahresniveau. Die Kuoni Group hebt aber das organische Wachstum hervor, das im dritten Quartal bei +8% lag und im gesamten bisherigen Jahr bei +7,6%. Weggefressen wurde dieses Wachstum vom starken Schweizer Franken.

Verwaltungsratspräsident Heinz Karrer betont, dass alle Divisionen zum Wachstum beigetragen hätten. Vor allen die Division Global Travel Distribution hätte sich stark entwickelt und ihr Betriebsergebnis (EBIT) um über einen Viertel steigern können. Auch der Visa-Dienstleister VFS Global konnte mit +11% bei den Nettoerlösen stark zulegen. Sorgenkind bleiben die Global Travel Services, dies vor allem aufgrund des schwächelnden Gruppenreisengeschäfts in Japan. Nun will Kuoni diese Division umfassend umstrukturieren. Bei verschiedenen Aktivitäten werden die Standorte verlagert, und es kommt zum Abbau von 350 Vollzeitstellen, teils über Kündigungen. Die Kostenbasis soll damit um über CHF 30 Mio. reduziert werden. Ausserdem muss in dieser Division die IT neu ausgerichtet werden; das ursprüngliche Projekt, eine alle Gruppenreisen-Dienstleistungen umfassende IT-Lösung einzuführen, wird abgebrochen. Um im chinesischen Geschäft voranzukommen, geht Kuoni eine Partnerschaft mit der HNA Group ein, die vor kurzem Swissport gekauft hat. Ziel der Zusammenarbeit ist es, das Outbound-Geschäft in China zu stärken.

Auch auf Stufe Verwaltungsrat sind Veränderungen geplant. Er soll von sieben auf sechs Mitglieder reduziert und «neu zusammengestellt» werden. Auch sollen die Vergütungen für die VR-Mitglieder gekürzt werden.