Neuer Kuoni-Chef Karkaria gibt Sparkurs bekannt

Die drei Divisionen des Konzerns sollen autonomer werden.

Gestern Donnerstag trat Zubin Karkaria sein Amt als CEO der Kuoni Group an. An einer Pressekonferenz in Zürich präsentierte er sich der Öffentlichkeit. Er betonte dabei seine 30-jährige Branchenerfahrung und seine bisher 20-jährige Karriere bei Kuoni. Er wolle das Unternehmen nun noch stärker auf Performance ausrichten.

Die drei Divisionen Global Travel Distribution (GTD), Global Travel Services (GTS) sowie das Visageschäft VFS Global sollen weitgehend autonom operieren; die drei CEOs dieser Divisionen würden entsprechend mit mehr Kompetenzen ausgestattet, müssten für ihre Kosten aber auch mehr Verantwortung übernehmen. Ivan Walter (GTD) und Rolf Schafroth (GTS) werden damit stärker in die Pflicht genommen, während VFS sowieso von Karkaria weitergeführt wird.

Bei Global Travel Services (GTS) wird nun der Sparhebel angesetzt. 350 Vollzeitstellen fallen weg, die Kostenbasis soll um CHF 30 Mio. reduziert werden. Gleichzeitig erhofft man sich einen Schub durch die neue Partnerschaft mit der chinesischen HNA Group. Ein Verkauf der Division GTS stünde aber nicht zur Diskussion.

Auf Konzernebene soll aber noch weiter gespart werden. Im administrativen, divisionsübergreifenden Bereich (Corporate/Support) will Kuoni die Kosten um einen Drittel senken. Und die Verkleinerung des Verwaltungsrats von sieben auf sechs Mitgliedern plus eine Beschneidung der VR-Vergütungen birgt ebenfalls Sparpotenzial.

Mehrfach erwähnten Karkaria sowie VR-Präsident Heinz Karrer, dass man dabei Mehrwert für die Aktionäre schaffen wolle, die man in letzter Zeit enttäuscht habe. Die Aktionäre reagierten erfreut darauf: Der Aktienkurs der in Zürich notierten Kuoni Reisen Holding stieg innert Stunden um über 11% und schloss ab Abend bei CHF 230.30 – rund CHF 15 höher als am Tag zuvor.