Auch Österreich geht gegen Lufthansa Group vor

Der Fachverband Reisebüros beschwert sich bei den Wettbewerbsbehörden.

Anfang Dezember 2015 hat der Fachverband Reisebüros der Wirtschaftskammer Österreich eine umfangreiche Beschwerde gegen die Lufthansa Group an die Bundeswettbewerbsbehörde und an den Bundeskartellanwalt übermitteln lassen. Es soll geprüft werden, ob die Airline Gruppe als Muttergesellschaft von Austrian Airlines mit der Einführung der Distribution Cost Charge (DCC) ihre marktbeherrschende Stellung in Österreich missbraucht.

Die Argumente sind die bekannten: Reiseunternehmen müssten aufgrund des Fehlens echter Alternativen per GDS buchen und würden mit der DCC belastet. Den Reisenden würden wichtige Preisvergleichsmöglichkeiten erschwert, und der Flugreisemarkt drohe an Transparenz zu verlieren. Zusätzlich wird die Frage aufgeworfen, ob die Lufthansa-Group ihre marktbeherrschende Stellung auch dafür ausnützt, diskriminierende Preise in Österreich zu verlangen. So sei beispielsweise zu thematisieren, ob etwa in anderen Ländern günstigere Preise für dieselbe Leistung an die Lufthansa-Group zu bezahlen seien bzw. ob dadurch erhebliche Nachteile für die österreichischen Reisenden in Betracht komme.

Der Schweizer Reise-Verband hat bereits vor einiger Zeit eine Anzeige bei der Wettbewerbskommission eingereicht. Ausserdem sind auf europäischer Ebene Beschwerden hängig.