Mehr Direktbuchungen bei der Lufthansa Group

In Deutschland geht der Disput zwischen der Airlinegruppe und den Verbänden in die nächste Runde.

Seit rund 100 Tagen erheben die Airlines der Lufthansa-Gruppe eine Distribution Cost Charge (DCC) von CHF 16 auf alle Buchungen via GDS. Grund genug für den Deutschen Reiseverband DRV und den Verband Deutsches Reisemanagement VDR, eine Pressekonferenz zu organisieren und quasi eine Zwischenbilanz zu ziehen. Gemäss einer Umfrage geben 75% der deutschen Reisebüros an, dass sich das Buchungsverhalten ihrer Kunden durch die Einführung der DCC verändert habe – bei 40% sogar «stark verändert». DRV-Vorstandsmitglied Stefan Vorndran geht daher davon aus, dass es bei Flugbuchungen zu Marktverschiebungen kommen werde. «Das ist ein klares Signal an die Lufthansa, ihr bisheriges Vorgehen zu überdenken und sich wieder mehr um einer vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihrer wichtigsten Kundengruppe zu bemühen.» Dazu wurden die weiteren, bereits oft gehörten Argumente aufgelistet.

Die Lufthansa Group reagierte innert kürzester Zeit. Man verzeichne bei der Buchungsentwicklung keine Rückgänge aufgrund der DCC-Einführung, im Gegenteil: Die Gruppe steure auf ein Rekordergebnis zu. Ein Wegsteuern sei nicht erkennbar; im Online-Eigenvertrieb sei seit September je nach Markt sogar häufiger gebucht worden. Alleine im deutschen Markt habe sich der Anteil der verkauften Tickets über LH.com um rund sechs Prozentpunkte erhöht und liege nun bei 37%. Die jüngsten Verkehrszahlen seien aber vom grössten Streik der Lufthansa-Geschichte geprägt.

Weiter führt die Lufthansa aus, dass man am Aufbau «moderner, alternativer Verkaufskanäle» arbeite. Aktuell arbeitet die Airlinegruppe mit zwei Grossunternehmen an Direct-Connect-Lösungen. Weitere Projekte, vor allem für Online Booking Engines, befänden sich in der Umsetzung.