Waldhaus Flims ist pleite

Gestern wurde die Bilanz deponiert, dennoch wird das Hotel im Mai wieder geöffnet.

Gestern Dienstag hat der Verwaltungsrat der Waldhaus Flims Mountain Resort AG die Bilanz deponiert. Der Hotelbetrieb musste seit mehreren Jahren Geldabflüsse hinnehmen. Dank den Gewinnen aus Zweitwohnungsverkäufen konnte der laufende Betrieb aber stets gewährleistet werden. Eine Neubewertung der gesamten Anlage – aufgrund von gesetzlichen Vorgaben − ergab im Februar 2015 einen zusätzlichen Abschreibungsbedarf von rund 30 Millionen CHF, die zu einer Überschuldung führte. Der Verwaltungsrat hatte laut Medienmitteilung zwar schon vor längerer Zeit Sanierungsmassnahmen eingeleitet und verhandelte am Schluss mit Investoren über eine mögliche Übernahme der AG. Doch diese Verhandlungen waren nicht erfolgreich, so dass die Bilanz aufgrund der eingetretenen Überschuldungssituation zwingend deponiert werden musste.

Der Hotelbetrieb wird ohne Unterbruch fortgeführt und das Hotel am 22. Mai 2015 wie geplant für die Sommersaison eröffnet. Die Fortführung ist dank einer guten Zusammenarbeit mit den Banken (Graubündner Kantonalbank und Credit Suisse AG), dem Verwaltungsrat sowie der Auffanggesellschaft WF Hotelmanagement GmbH sichergestellt. Die GmbH mietet den Hotelbetrieb vom Konkursamt und verfügt über eine ausreichende Liquidität. Die Gesellschafter Daniel Füglister (Direktor des Hotels) und Gion J. Fravi gewährleisten eine kontinuierliche Weiterführung.

Mit Ausnahme von maximal sieben Personen können alle 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze behalten. Die Löhne sind bis zum 31. März 2015 ausbezahlt, die Lieferantenrechnungen mehrheitlich noch für die Lieferungen vom Februar 2015 beglichen. Allerdings verlieren mehr als 900 Aktionäre ihr Aktienkapital.