DAS SCHWEIZER ZIMMER IN DER WARTBURG Die Wartburg ist an und für sich schon ein Besuchermagnet. Der Blick über Eisenach und den Thüringer Wald ist traumhaft. Doch neben der mit Mosaiken besetzten Elisabethkemenate, dem Festsaal oder der Stube, in der Luther das Neue Testament übersetzte, gibt es auch ein kleines Stückchen Schweiz. Das sogenannte Schweizer Zimmer, ein kleiner Raum zwischen der Neuen Kemenate und dem Treppenhaus, ist mit Holzpaneelen, einem Buffet und einem Kachelofen eingerichtet, die aus dem bündnerischen Grüsch stammen. Erworben hat Grossherzog Carl Alexander das Interieur 1864 von Fürst von Salis-Soglio.
ECKHOF-THEATER IM SCHLOSS FRIEDENSTEIN Im Eckturm des Schlosses Friedenstein in Gotha entstand zwischen 1681 und 1687 das barocke Schlosstheater, das heute noch jeweils im Juli und August für einige Aufführungen genutzt wird. Das Besondere an dem Theater mit nur 160 Plätzen ist die synchrone Verwandlung des Bühnenbildes mithilfe einer hölzernen Bühnenmaschinerie – innerhalb von sieben Sekunden kann das gesamte Bühnenbild gewechselt werden. Zehn Kulissenschieber, die sich unter der Bühne verstecken, sorgen bei offenem Vorhang, dass sich rumpelnd das Bühnenbild in Bewegung setzt und verändert. Weitere Effektmaschinen aus der Ursprungszeit sind eine Windmaschine und der Donnerbalken. Bei diesem wird anhand von Holzkugeln, die einen Schacht hinunterrollen, das Donnergrollen wirkungsvoll simuliert.
ROCOCO EN MINIATURE IN SCHLOSS HEIDECKSBURG Im Barockschloss Heidecksburg in Rudolstadt verbirgt sich im wörtlichen Sinne ein kleiner Schatz. Die Ausstellung «Ro coco en minature» zeigt im ehemaligen Gewölbe der fürstlichen Hofküche eine Miniaturenwelt aus Papiermaché, Gips, Karton und Holz, geschaffen von Gerhard Bätz und Manfred Kiedorf in über 50-jähriger Kleinstarbeit. Unter dem Motto der gepriesenen Insel mit den Königreichen Pelarien und Dyonien wird ein Fantasiereich gezeigt, das wohl einmalig ist auf der Welt. Rund 1000 winzige Figuren bevölkern die fünf verschiedenen Schlösserwelten im Massstab 1:50, die hier ausgestellt sind. Einzelszenarien zeigen das prunkvolle und manchmal lasterhafte Leben am Hofe. Jede erdachte Person ist eine Persönlichkeit mit Namen, Titel, Stammbaum und einem umfassenden Charakter. Ein Nebenraum zeigt Beispiele aus der umfangreichen Korrespondenz beider Künstler. Während Kiedorf 2015 im Alter von 78 Jahren verstarb, arbeitet Bätz an seinem Mikrokosmos weiter.
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